Fondermann ist Szene-Kenner und auf kein Genre festgebunden. Er liebt Musik und erfindet sich regelmäßig neu. Mit der Hamburger Band Antikörper gab es erste Gehversuche, dann kamen Country und Rockbands, und zuletzt war Ritchy Gitarrist bei The Varanes, sowie Sänger und Klampfer bei Highschool Nightmare. „Quiddje“ ist deutschsprachig und der Chef klingt irgendwo zwischen Wolfgang Niedecken, wenn er hochdeutsch singt und musikalisch etwas nach Purple Schulz und die neue Heimat. Singer/Songwriter-Talente mit heimatlicher Orientierung will ich der Formation nicht absprechen, auch wenn textlich manches Klischee bedient wird. Von der Großen unserer Zeit wie Herbert Grönemeyer ist man noch ellenweit entfernt. Aber immerhin. Sanfte akustische Klänge des Barden wechseln mit rockig-poppigen Anleihen und sogar manchen Ska-Momenten. Authentisch sind die zehn Songs allemal. Selbst der norddeutsche Lokalkolorit kommt ernsthaft rüber. Der zieht sich wie ein roter Faden zumindest durch die meisten Titel, die sich mit Herzschmerz und den wichtigsten Themen des Lebens auseinandersetzen. Wer übrigens unter den ersten einhundertundfünfzig Käufern dieses Tonträgers ist, erwirbt ebenfalls einen Download-Code für den Song „Freund (Ich Und Der FC)“, der nicht auf dem vorliegenden Album ist. Ein anspruchsvolles Album, das sich aus dem Schund der kläglichen Konkurrenz abhebt.

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak

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