MY DYING BRIDE - TURN LOOSE THE SWANS

Label: | PEACEVILLE |
Jahr: | 2013 |
Running Time: | 58:01 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Da kommen Erinnerungen hoch. Dasselbe Label, das auch vor zwanzig Jahren diese Scheibe veröffentlichte, tut das jetzt noch einmal. Sehr wohl um den qualitativ hochwertigen Inhalt wissend, erhält das Album im Originalcover eine luxuriöse Digipak-Hülle in Buchform, der noch eine zweite Commentary-Disc beigefügt wurde, auf der Vocalist Aaron Sainthorpe und Gitarrist Andrew Craighan die sieben Tracks des Albums kommentieren. Die unverkennbaren Ecksäulen des Werkes stellen das verstaubte Klavier und die trauernde Geige dar, beide prägend gespielt und in Szene gesetzt von Martin Powell. Der Death Metal der Neunziger Jahre entwickelte sich weiter, und gab neue Richtungen vor. Manche gefielen und wurden auch von Oldschoolern angenommen, andere gelten heute noch als trendverseucht. My Dying Bride schlugen ein neues Kapitel auf. Das von ihnen konstruierte Dreieck von Death Doom und Gothic zog auch Paradise Lost mit „Draconian Times“ in diese Gefilde, und Gothicjünger begannen, sich für Metal zu interessieren. Auch mit Songlängen von sieben Minuten aufwärts spielte man dieser Richtung in die Karten. Die Mischung aus zerbrechlichem Cleangesang und Growls unterstrich die melancholische Grundstimmung, und traf damals auch auf den Nerv des Unterzeichners, der sich zu der Zeit für düstere Sounds sehr empfänglich zeigte. Überhaupt war Peaceville damals ein Garant für bösesten Metal. Der EP „The Thrash Of Naked Limbs“ folgte „Turn Loose The Swans“, das den eingeschlagenen Weg fortsetzte und einen Status erreichte, der von der Band später nie wieder erreicht wurde. Nicht nur Stammgucker von MTV’s Headbangers Ball, wo allen voran der Clip „Songless Bird“ mit reichlich Berichten auf und ab lief und seines Gleichen suchte, wussten schon damals, es hier mit einem Album für die Ewigkeit zu tun zu haben.
Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer