GEMINI FIVE - BLACK ANTHEM

Label: | WILD KINGDOM |
Jahr: | 2005 |
Running Time: | 47:31 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Ob der Wandel, den die vier Schweden vollzogen haben, allen Fans gefallen wird, wage ich zu bezweifeln. Ihre Sleaze- und Hairspray-Route verlassend, orientieren sie sich heuer an dunklen Pfaden. Den Glam-Rock vielleicht nicht ganz aus den Augen verlierend, bieten Tin Star, Slim Pete, Snoopy und Hot Rod, trotz ihrer bleibenden Poser-Namen, melodischen Goth-Rock mit einer fetten Schippe Neuer Deutscher Härte. Als Referenz des zuletzt genannten Stils dürften am ehesten Rammstein in Sachen Riffs herhalten. Zum Thema Goth-Rock favorisiert man wohl die 69 Eyes. Was auf dem diesjährigen Sweden Rock Festival geklappt hat, soll mich nicht schrecken. Soll heißen, dass Gemini Five der Spagat zwischen den Genres gelungen ist. Optisch wird natürlich gleichgezogen und die Glitzerklamotten wurden wahrscheinlich in Omas Truhe gepackt. Peitschende Rhythmen gepaart mit zwingenden Vocals, die sich sofort ins Kleinhirn fräsen, werden bravourös in „Flesh For Fantasy“, "When The Body Speaks“ (sollte in jedem Club der Party-Hit werden), „Bring On The Monkey“ und „You Lead Me To Madness“ umgesetzt. Selbst die Balladentauglichkeit stellt man mit „Heaven Come Undone“ unter Beweis. Schön dass der Gesang seinen eigenen Charakter entfaltet und nicht künstlich in die tiefen Stimmlagen gezogen wird. Goth-Rock funktioniert eben auch mit relativ hohen Vocals bei Männern. Tolerante Party-Fans werden auf jeden Fall der melancholischeren Variante von Gemini Five eine Chance geben. Es lohnt sich, ich konnte nämlich keine Ausfälle vorfinden.
Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak