MOTORFINGER - COMING IN CLEAR


Label:SELBSTVERTRIEB
Jahr:2013
Running Time:23:11
Kategorie: Eigenproduktion
 

Kommerzielle Wildheit. Motorfinger sind ein gutes Beispiel für eine Richtung, die sich in den letzten Jahren entwickelt hat. Grundsätzlich ist Hard Rock, Metal, Stoner Rock, Grunge, Hardcore, ... Musik von Subkulturen. Richtig Knete mit solcher Musik zu verdienen war nicht die Hauptintention von Rock 'n' Rollern, sondern eher so etwas wie das letzte Schliff. Slash hat sich sicher vorgenommen ein berühmter Rock Star zu werden, stinkereich und heiß begehrt. So richtig in der Bevölkerung anerkannt und verbreitet war dieses Modell aber erstmal nicht, und ob er das (in einem klaren Moment) als realistischen Lebensweg angesehen hat, ist auch fraglich. Rocker waren Assis, die eben ein Instrument (mehr oder weniger) spielen konnten, sich gern in Bars rumtrieben, immer abgebrannt waren und darum leider keine Weiber ran bekamen. Beispiele gibt es zu Hauf: Angry Anderson, Jim Morrison, Janis Joplin, Brian Johnson, Bon Scott, usw. Nach einem vorübergehenden Hype, bei dem Bon Jovi und Co. so einiges an Kohle gemacht haben, ging es dann finanziell auch wieder "back to normal", heißt: vielleicht hast du Glück und kannst dich mit deiner Band über Wasser halten, aber vielleicht säufst du auch ab. Heute ist es aber plötzlich unglaublich hip geworden, in einer Grunge/Rock/Metal-Band zu spielen. Die Jungs und Mädels sehen ja immerhin echt geil aus. Das hat sich auch schon bei den Hipster-Jutebeutel-mit-23-bis-zum-Hals-Tättowierten herumgesprochen. Also formen sie Hipster Bands. Und weil Hipster Geld verdienen wollen, um ihre Bioflocken kaufen zu können, wird die Mucke eben nicht ganz so subkulturell produziert, sondern verkommerzialisiert. Genau wie Supercharger machen das eben auch Motorfinger. Cooler Name, Wollmütze, Bart, Jutebeutel, Tattoos. Es sieht alles wie Rock aus, klingt aber wie weichgespülte Scheiße ohne Risiko, ohne Sex und ohne Fleisch. Woran das liegt: das ist kein Rock 'n' Roll, sondern vegane Pussyscheiße ohne Bums, sondern mit Kontrolle. Fuck You.

Tracklist:
1. Arms Of The Sun
2. Double Rainbow
3. My Secret
4. Never Mine

Note: Keine Wertung
Autor: Dörte Hahn


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