HEMESATH - ROT, SO ROT


Label:INDEPENDENT
Jahr:2013
Running Time:24:34
Kategorie: Neuerscheinung
 

Hemesath, oder auch neue deutsche Härte aus Beckum. Momentan scheint neue deutsche Härte ala Rammstein und Stahlmann ja so ziemlich im Kommen zu sein. Nun möchten sich auch die sechs Musikanten aus dem Münsterland auf dem Markt profilieren. Gut aufgepasst, ich sagte sechs. Zum einen haben wir da Christopher Zumbült am Mikrophon, Peter Bernhardt am Bass und Frank Schoppengerd an den Drums, zum anderen aber auch die drei Gitarristen mit der doppelten Ladung Leadgitarren von Mick Lück und Andre Rasfeld, unterstützt von den klangvollen Gitarren-Passagen von Wolle Broschk. Drei Gitarristen, braucht man das? Da muss eigentlich jedem Gitarrenliebhaber das Herz aufblühen. Gehen wir der Frage mal genauer auf den Grund. Aktuell präsentieren Hemesath ihre brandneue Debüt EP „Rot, so rot“. Diese beginnt mit dem Titel „Schwarzer Engel“, der auch gleich aufzeigt, wofür die drei Gitarren stehen. Was eine riesige Druckwand! Verstärkt wird das Ganze zusätzlich von einem ordentlich rockenden Bass und einer  Portion Gesang, der schwer den Stil von Till Lindemann trifft. Auf der zweiten Position bewegt sich mein Abspieltipp „Spinne“. Treibende Drums und aggressive, verspielte Gitarren sorgen für die perfekte Headbanger Atmosphäre. Der Refrain ist sehr melodisch und emotionsgeladen. In diesem Song gefällt mir der Gesang von Christopher Zumbült etwas besser, als beim ersten Song „Schwarzer Engel“. Die höheren und aggressiveren Tonlagen scheinen ihm besser zu gelingen und kommen sicherer rüber. Gekrönt wird dieser Titel dann letztlich noch durch ein erstklassiges Gitarrensolo. „Feuer frei“ erinnert nicht nur durch den Titel an die Könige der deutschen Härte. In diesem Song sitzt mehr Rammstein, als man auf dem ersten Blick erahnt. Auch das fette Gitarrenriff im Refrain erinnert sehr an „Wollt ihr das Bett in Flammen sehen“ und die ruhigen Sprachpassagen, gesprochen in tiefer Tonlage mit rollendem „R“ a la Till Lindemann, lassen den Song dennoch nicht im schlechten Licht stehen, da er immer noch genug eigene Kreativität besitzt. „Rot, so rot“ schleppt sich gewaltig und druckvoll durch die Lautsprecher. Die melodiösen Parts bleiben dadurch jedoch nicht auf der Strecke. Dieser Song steht nicht nur textlich im kräftigen, roten Licht, sondern wurde so auch sehr gut musikalisch umgesetzt. Auf der letzten Position dieser EP startet „Keine Angst“. Natürlich wieder mit der gewohnt fetten und charismatischen Gitarrenwand, darüber hinaus gepaart mit verspielten Akustik Elementen. Ja, die Gitarrenarbeit liegt Hemesath wohl sehr am Herzen und das ist auch gut so. Produziert wurde diese schicke EP übrigens im Gerhard Studio Troisdorf mit Produzent Victor Smolski (Rage) und Toningenieur Martin Buchwalter. Sehr gute Voraussetzungen. Bleibt nun nur noch zu hoffen, dass sich Hemesath auf dem harten Markt profilieren können. Fans der neuen deutschen Härte sollten sich Hemesath auf keinen Fall entgehen lassen.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Denise Schokolowski


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