Man sieht, es gibt doch noch Möglichkeiten die Poser-Gemeinde zu überraschen. Und selbst jetzt wo seit Jahren wieder alte und neue Bands ständig an die Sonne gespült werden. Da kommt Herr Keifer, Sänger der renommierten Sleazer-Formation Cinderella, mit seinem lang erwarteten Soloalbum um die Ecke. Im Gepäck ein Haufen Lieder, die ich eher auf einem weiteren Cinderella-Werk erwartet hätte, die sich auf ihre Wurzeln besinnen. Vierzehn Mal schlägt der Barde zu und bewegt sich, zumindest die meiste Zeit im gewohnten Terrain zwischen fetter Sleaze-Party-Mucke („Solid Ground“, „It`s Not Enough“) und sensationellen Chartballaden („A Different Light“, „Thick And Thin“). Immer an den Roots seiner Jugend und vor allem von Cinderella selbst, da weht der Blues und der Country mit starkem Wind in den meisten Kompositionen. Doch Tom geht noch einen Schritt weiter. Er verwöhnt den Zuhörer mit Anleihen der Rolling Stones („Cold Day In Hell“, „You Showed Me“) oder frönt seiner Mischung aus 70er-Jahre-Sounds meets The Quireboys („Ain`t That A Bitch“, „Fools Paradise“). Und immer wieder geile Love-Songs wie mit „The Flower Song". Erst gegen Ende hin versucht der Songwriter seine modernen Nuancen ans Volk zu bringen („“Welcome To My Mind“, „The Way Life Goes“ und „Babylon“). Das funktioniert nicht wirklich. Und dennoch ist es das Beste aus seiner Feder seit Langem. Viel hat Tom seiner Frau Susannah zu verdanken, die einen großen Teil des Albums erarbeitet hat. Wer also Südstaaten-Klänge mit rauer Stimme a la Rod Stewart mag, liegt hier perfekt. Die Cinderella-Fans weltweit sowieso!

Note: 9.5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak

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