AENAON / STIELAS STORHETT - ER / ALTER EGO

Label: | POSSESSION |
Jahr: | 2013 |
Running Time: | 12:30 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Mit Aenaon stehe ich schon länger in persönlichem Kontakt. Diese Band aus Griechenland gründete sich 2005 und brachte es bislang auf eine Mini-CD, zwei Split-7“ EPs und ein komplettes Album. Nachdem die Anfangstage ganz klar von neueren Satyricon geprägt waren, klang ihr erstes und bislang einziges Album völlig eigenständig und überraschte sogar mit Saxofon und Frauengesang, ohne sich jemals von der Black Metal-Marschroute abbringen zu lassen. Hier geht es jetzt um die neue Split-7“ mit Stielas Storhett, einem Black Metal-Soloprojekt aus Russland, das ebenfalls seit 2005 aktiv ist und bis heute zwei Alben und mehrere EPs rausgehauen hat. Kommen wir zunächst zu den Griechen Aenaon. Ihr letztes Werk war schon ziemlich abgefahren. Daher wundert mich die Gradlinigkeit des neuen, hier enthaltenen Songs. Anfang sehr rockig, aber immer noch mit Black Metal-Gesang, überrascht ein mehrstimmig und melodisch gesungener Refrain, der die Rockigkeit noch mehr unterstreicht. Die Doublebass knallt und peitscht, die Gitarren sägen. „Er geht“ total ab! Nach zwei Minuten wird es dann ehr so, wie man es bereits von ihnen gewohnt war. Sie klingen oft wie spätere Dødheimsgård und haben diesen gewissen Avantgardetouch. Stielas Storhett haben sich dagegen mächtig verändert. Früher haben sie eher Ambient-/Black Metal mit fadendünnem Gitarrensound gespielt. Hier gibt es zunächst schnellen Black Metal mit Schreigesang, der sehr allerdings sehr metalcoremäßig klingt. Diesen Verdacht unterstreicht auch das abgehackte Riff im Mittelteil, bevor eine ruhige Passage folgt, die mit melancholischem Klargesang untermalt ist. Dann geht es mit trägem, modernem Gestampfe weiter. Wenn die Leadgitarre einsetzt, kommt immer mal ein Depressive Black Metal-Feeling auf. „Alter Ego“ ist insgesamt aber ziemlich träge. Schade, dass sich das so sehr auf die Gesamtnote auswirkt. Denn Aenaon alleine wären mir locker neun Punkte wert gewesen…
Note: Keine Wertung
Autor: Daniel Müller