FLOTSAM AND JETSAM - UGLY NOISE

Label: | METAL BLADE |
Jahr: | 2013 |
Running Time: | 47:27 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Flotsam And Jetsam, die erste Band von Jason Newsted, der sie nach dem legendären Debütalbum „Doomsday For The Deceiver“ in Richtung Metallica verließ, haben eigentlich nie die Anerkennung bekommen, die sie eigentlich verdient gehabt hätten. Das liegt wohl vor allem daran, dass sie nie stetig gute Qualität abgeliefert haben. Nach den beiden ersten Alben, die wirklich richtig geil waren, folgte das mies produzierte „When The Storm Comes Down“, das kommerziell rockende „Cuatro“, das grungige „Drift“ und so weiter. Die nachfolgenden Alben hatten immer mal ein paar gute Songs, aus denen man aber locker auch ein richtig gutes Album hätte machen können. Und das ist leider auch heute noch so… Neben den permanenten Mitgliedern Sänger Eric A.K. und Gitarrist Edward Carlson (beide seit 1983) sind auch Michael Gilbert (Gitarrist von 1984 bis 1999), Schlagzeuger Kelly David Smith (von 1981 bis 1997 und seit 2011 wieder) erneut im Line-Up. Das „neueste“ Mitglied ist eigentlich Basser Jason Ward, der mittlerweile auch schon seit 1991 dabei ist. Ein eingespieltes Team, sollte man meinen. Aber das heißt noch lange nicht, dass man sich deshalb auf seine Wurzeln besinnt. Der Opener, der gleichzeitig auch der Titeltrack ist, plätschert eher dahin. „Gitty Up“ gefällt mit seinem treibenden Schlagzeug und seinem einprägsamen Refrain dagegen ganz gut und hätte zum Beispiel auch auf „High“ (1997) stehen können. Auch das Solo in der Mitte ist echt schön. „Run And Hide“ ist aber wieder sehr träge und mit dezenten Keyboards im Hintergrund recht ungewöhnlich. "Carry On“ metalt dagegen wieder ganz gut voran und ist eigentlich der beste Song auf „Ugly Noise“. „Rabbit´s Foot“ beginnt mit einer schönen Akustikgitarre, scheißt dann aber leider auch ab, indem er sich zu einem relaxten Radiorocker entwickelt, der schnell langweilig wird. „Play Your Part“ rockt dann wieder ganz gut daher. „Rage“ ist wieder träge, „Cross The Sky“ wieder etwas treibender, bei „Motherfuckery“ gibt endlich mal Doublebass, aber nervig verzerrten Gesang, „I Believe“ verfällt wieder in Belanglosigkeit, „To Be Free“ ist endlich wieder einer der wenigen Highlights auf dem Album. Auch der Raushauer „Machine Gun“ ist etwas treibender und etwas besser. Aber insgesamt bin ich sehr enttäuscht! Gerade nach den letzten Liveauftritten auf dem Metropole Ruhr und Keep It True hatte ich eigentlich die Hoffnung, dass sie endlich wieder an alte Stärken anknüpfen würden. Die Musiker sind toll und Eric A.K. hat mich seinem grandiosen Gesang auch schon modernere Album von Flotsam And Jetsam in der Vergangenheit gerettet. Aber bei „Ugly World“ will der Funke einfach nicht überspringen. Auch die ziemlich plastische Produktion trägt dazu bei. Schade…
Note: 5.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller