Derzeit sind in der Szene sehr viele Retrokapellen unterwegs, die sich an Sounds aus den 70ern krallen, als hätten sie nie etwas anderes gemacht. Nur wenige stechen musikalisch hervor, und nur ganz wenige gehören eigentlich gar nicht dazu, weil sie schon vor Überschwappen der Welle so klangen. Mos Generator kommen aus Bremerton und haben sich 2001 gegründet. Sie rocken unbekümmert drauf los, dass man nicht weiß, wie sehr sie eigentlich beabsichtigen, Retro klingen zu wollen. „Lonely One Kenobi“ ist ein cooler Rocker, der locker auch aus der Zeit stammen könnte, als Star Wars erstmalig in die Kinos kam. „Torches“ schaltet einen Gang runter, und gibt sich als relaxter Barrocker der dazu einlädt, sich den nächsten Whiskey zu bestellen. Und was wirklich völlig genial ist: sie covern in ihrem Stil “Solar Angels” von Judas Priest. Der Song stammt zwar vom Experimentieralbum „Point Of Entry“ 1981, doch er wirkt bei dem Trio aus Washington, die sich auch im Solo sehr nah am Original bewegen. Respekt. Die neun warm produzierten Tracks auf diesem Album laufen unauffällige vier bis fünf Minuten bis auf „This Is The Gift Of Nature“, das in seinen sieben Minuten sich erst ausgiebig aufbaut, bevor es in voller Breite Köpfe zum Nicken bringt. Mos Generator haben eine unanzweifelbare Daseinsberechtigung.

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer

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