HEMLOCK SMITH - EVERYTHING HAS CHANGED

Label: | PHENIX |
Jahr: | 2012 |
Running Time: | 45:53 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Nun vorab gesagt, Michael Frei alias Hemlock Smith macht auf seinem neuen Album, seinem vielleicht sechsten Soloalbum in Folge, keine Rockmusik. Über die Anzahl der Album Veröffentlichungen ist man sich nicht ganz einig. Dass alles geändert wurde, das kündigt ja auch schon der Albumname an – everything has changed. Aus der Retorte wurde innerhalb kürzester Zeit ein Folk-Album erschaffen, welches eindeutig jazzige und poppige Elemente aufweist. Ganze vier Tage hat der Musiker, der jetzt beinah alleine unterwegs ist, gebraucht, um die Stücke zu entdecken, zu entwickeln, zu verändern und letztendlich abzuschließen. Jetzt kann man kurzerhand sagen, dass hört man auch. Dem ist aber nicht immer so. Was herauskommt, ist ein minimalistisches, sehr ungeschminktes und gradliniges Album, was sicherlich sehr interessant ist, mag man denn diese Art von Musik. Unterstützt wurde er bei seinen musikalischen Songexperimenten von Gastmusikern wie die Houseguests, 17F, Les Poissons Austites und dem Streichquartett Barbouze De Chez Fior. Produziert wurden sehr ruhige Stücke mit Bläsern, Streichern, Klavier, Bass und Drums, welche hauptsächlich im Hintergrund als Beiwerk zu hören sind. Der Gesang ist sehr gewöhnungsbedürftig und kommt nicht aus dem Bauch heraus. Es wird eher erzählerisch vorgetragen. Dass in dem Singer/Songwriter mehr steckt, als bloßes Dahergeplänkel mit teilweise rauchiger Stimme kann man den besten und ausgefallensten Stücken „Je N‘ Ai Paris“ und „The Noisemaker“ ganz locker entnehmen. Ersterer nur mit Geige schonungslos melancholisch vorgetragen, hat beste Chanson-Qualitäten. Wobei der Zweitgenannte mit Klavier und Streichern begleitet und in einem Fest melodiöser Bedrohlichkeit endet. Sehr mystisch das Stück – es ist großartig. So müsste die ganze CD sein, dann hätte der Schweizer jetzt einen neuen Fan. Mich. In Allem ist diese Scheibe ausgefallen, interessant und nicht langweilig. Für Folk-Fans ein Bonbon.
Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Svenja Black