Wer das Tattoo Studio High Voltage in Los Angeles kennt, weiß auch, wer Kat Von D ist. Sie hat schon viele Promis mit bunter Farbe verziert und irgendwann ihr Faible für das Musizieren entdeckt. Erste Gehversuche als Gastsängerin bei The 69 Eyes oder den Prayers führten schließlich zur Veröffentlichung ihres Debüt-Albums „Love Made Me Do It“ im Jahre 2021 (Review hier auf crossfire) Ein leidenschaftliches Werk, düster und hoffnungsvoll zugleich. Jetzt, drei Jahre später, erscheint der Nachfolger mit dem Titel „My Side Of The Mountain“, nach dem gleichnamigen Roman von Schriftstellerin Jean George, aus dem Jahr 1959. Auf der aktuellen Scheibe liegt der Fokus etwas mehr auf Dancefloor-artigen Sounds, immer noch mit extremen Emotionen und einer ordentlichen Portion Dark Pop versehen.

Veredelt durch die sanfte und beruhigende Stimme von Kat, verleiten diese Songs dazu, sich mit einem luxuriösen Getränk zurückzulehnen und in die Tiefen ihres Kosmos einzutauchen. Zwischendurch überrascht „I Am A Machine“, mit Gastsängerin Alissa White-Gluz von Arch Enemy, durch böses Growling, allerdings ohne dabei die tanzbaren Beats zu verlieren. Oder der Song „Set Myself On Fire“ mit einem Gastauftritt von Sänger Ferras Mahmoud Alqaisi, der dem Ganzen eine frühe Depeche Mode Note verleiht. Allesamt interessante Kompositionen, die zu fesseln wissen. Als Ausklang gibt es dann schließlich noch ein Cover des Eric Carmen Songs „All By Myself“, was gleichzeitig die Intention der Künstlerin beschreibt. Wem Lana Del Ray zu eintönig geworden ist, sollte diese Scheibe unbedingt mal antesten.  

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Pistol Schmidt

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