FILIPPA NÄSSIL - AMERICAN DIARIES

Label: | DESPOTZ |
Jahr: | 2024 |
Running Time: | 42:57 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Ein ereignisreiches Jahr war 2024 ganz sicher für die Thundermother-Gründerin Filippa Nässil. Neben der Geburt ihrer ersten Tochter, der Vater ist übrigens kein Geringerer als Bonafide-Frontmann Pontus Snibb, hat sie auch ihr erstes Soloalbum veröffentlicht. Und das ist durchaus ein Besonderes, denn auf dem Release befinden sich sechs Eigenkompositionen, die die siebenunddreißigjährige sowohl in Englisch als auch in Ihrer Muttersprache Schwedisch eingesungen hat. Die Songs sind allesamt sehr persönlich, erzählen Geschichten vom versehentlichen high sein, ihrem Lieblingsessen, Besuche von Freunden und dem Vermissen Ihres Liebsten. Zudem spielte Filippa Nässil auch einen Track mit Greg Guy ein, dem Sohn ihres Idols, der Blueslegende Buddy Guy, den sie auf dessen sechsundachtzigsten Geburtstag besuchen durfte. „Buddy Guys Blues“ und die anderen fünf Stücke entstanden allesamt 2022, als Thundermother die Scorpions auf deren Tour supporteten, und muten wie ein Roadtrip durch die Vereinigten Staaten von Amerika an.
Die Schwedin betritt dabei neue Pfade, die sehr bluesrockigen Stücke erinnern mehr an Singer/Songwriter als an Thundermother. Aber so soll es ja auch eigentlich sein, wenn man ein Soloalbum abseits des erfolgreichen Weges veröffentlicht. Mich holte diese Veröffentlichung aber nur bedingt ab. Ich denke gerade in der Singer/Songwriter-Ecke gibt es stärkere Stimmen und von den sechs Tunes geht mir nur „Green Fields Of Napa“ richtig ins Ohr. Das Schwedische ist ein netter Versuch, hört sich für unsere Ohren aber sehr fremd an. So bleibt „American Diaries“ ein persönliches, sicher auch spannendes Album, welches ein bisschen in den Startlöchern hängen bleibt und einfach nicht richtig ins Rollen kommt. Freuen wir uns also schon mal auf 2025, denn Anfang des kommenden Jahres soll mit „Dirty & Divine“ der neuen Thundermother-Silberling, der erste in neuer Besetzung, erscheinen.
Note: 6 von 10 Punkten
Autor: Axel Brand