„Spiegel” heißt das zweite Langeisen von Herbst und eben jenen halten die Berliner sich und der Gesellschaft vor. Das Cover-Artwork zeigt diesen jedoch in zersplitterter Form und genau so ist auch der Inhalt ausgefallen. Hier geht es um (unbewältigte) Konflikte, Streit, Trennung und Abschied sowohl im persönlichen als auch im gesamtgesellschaftlichen Zusammenhang. Songtitel wie (fehlende) „Argumente“, „Tausend Fragen“, „Keine Hoffnung“ oder „Nie Wieder“ sprechen in dem Zusammenhang eine klare Sprache. Da bleibt wenig bis gar kein Platz für Humor. Entsprechend düster ist auch die musikalische Umsetzung.

Fröhliche Melodien sucht man hier vergebens. Vielmehr ist der Grundton aggressiv, dunkel und mit viel Groove. Das macht das Ganze in sich stimmig und sorgt für ein rundes und gelungenes Ergebnis. Persönlich sind mir die Texte allerdings zu düster und depressiv. Zum Ende hin taucht allerdings mit „Diese Tage“ und „Spring“ ein kleiner Silberstreif am Horizont auf, der vorsichtigen Anlass zu Optimismus gibt. Schließlich ist die Welt ja nicht nur schlecht.

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Thorsten Roggenbuck

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