DVVAD - MRKLB

Label: | TALHEIM |
Jahr: | 2023 |
Running Time: | 42:56 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Vokale sind überbewertet, wenn man sich diese Band und den Titel ihres Debüt-Albums anschaut. Keine Ahnung, wie man beides ausspricht oder was es bedeutet. Dvvad kommen aus Ungarn und bestehen seit 2018. Das Album besteht aus vier Teilen (I-IV). Alle Stücke sind zwischen acht und zwölf Minuten lang. Aber wie das eben bei Atmospheric Black- beziehungsweise Funeral Doom Metal so ist (bei Metal Archives steht irritierenderweise Black-/Death), passiert hier trotz der Überlänge der Songs tatsächlich nicht allzu viel. Man lullt den Hörer mit tiefer Monotonie und Tristesse ein, und das klappt sogar ziemlich gut. Lange geht es träge und zähflüssig zu. Beschwörende, gespenstische Keyboards legen sich über die fadendünnen Gitarren.
Darüber thront zunächst tiefer Growlgesang. Nach mehreren Minuten knüppelt das Schlagzeug drauf los, und es gibt heiseres Geschrei. Die Sound-Wand, die Dvvad hier aufbauen, ist absolut irre. Es scheint gar nicht so super viel zu passieren, aber der Teufel steckt im Detail. Was ich besonders geil finde, ist, dass die Atmosphäre über die gesamte Albumlänge hin völlig bedrückend ist, und dass, ohne dabei auch nur ansatzweise langweilig zu werden. Fast eine Dreiviertelstunde lang wird der Hörer zugedröhnt und in eine düstere Alptraumwelt katapultiert. Vergleiche zu anderen Bands fallen mir beim besten Willen nicht ein. Aber wer auf verträumten, melancholischen Atmospheric Black Metal oder auch auf Funeral Doom mit schwammigem Sound steht, der sollte hier unbedingt mal reinhören!
Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller