THERION - LES FLEURS DU MAL

Label: | ADULRUNA |
Jahr: | 2012 |
Running Time: | 47:51 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Passend zu ihrem 25jährigen Bandjubiläum melden sich die Gothic-Metaller Therion mit einem neuen Studioalbum zurück. Aber diesmal soll es nicht einfach ein Album sein, sondern eine Hommage an den französischen Rebellier in Sachen Poetik Charles Baudelaire, dessen Werke teilweise aus der berühmten Gedichtsammlung „Les Fleurs Du Mal“ (Die Blumen des Bösen), ebenfalls der Albumtitel, zum Teil bis 1949 verboten waren. Und genau um diese verbotenen Werke handelt es sich. Hier muss man allerdings feststellen, dass eine offensichtliche Verbindung zu dem Lyrischen auf der Scheibe nicht zu entdecken ist, nur auf dem Booklet der CD. Verkleidet wurde der gepriesene Dichter in fünfzehn Klassiker der französischen Musikgeschichte, aufgemotzt im alt-bekannten Therion-Style. Schön düster! Da freue ich mich doch etwas zu früh, denn was mein Ohr beim Opener sofort vernimmt, ist eine quäkende Sopranstimme! Oh Graus. Und ich denke mir, dass das hoffentlich nicht so bleibt, denn das hält kein Gehör auf die Dauer aus. Na ja, wenn Sänger Thomas Vikström das Mikrofon ergreift, kann man aufatmen. Leider passiert das viel zu selten. Auch im Duett mit der Sängerin ist alles schwerlich zu ertragen. Musikalisch sind die französischen Coversongs hochwertig und genial umgesetzt. Sie haben den Ursprungscharakter behalten, mit einem Hauch Verruchtheit, Düsterness und Monumentalismus, der für den Gothik Bereich sehr bezeichnend ist. Am besten gefällt mir das Titelstück, da es nicht im Sopranstil vorgetragen wird. Ja, natürlich habe ich etwas gestaunt, als ich mir die Stücke angehört habe. Aber Therion braucht Sopranistinnen nicht! Das kann die Band auch ganz gut ohne dessen Beigabe. Das gesamte Werk jetzt mal eben als schlecht abzutun, wäre zu einfach, denn das ist es nicht, aber es ist nur für Metaller geeignet, die sich mit hohen Stimmlagen anfreunden können. Und mir ist es einfach zu viel Gequietsche.
Note: 6.5 von 10 Punkten
Autor: Svenja Black