Nachdem der Vorgänger “Ninja” noch auf einem Major Label veröffentlicht wurde, erscheint der sechste Langdreher „The Lines We Cross“ wieder als Eigenproduktion. Das verstehe, wer will. An der Qualität kann das jedenfalls nicht liegen. Erneut veröffentlichen die Norweger um Frontfrau, Gründerin und Hauptsongwriterin Heidi Solheim nämlich eine sehr hochwertige Scheibe, die ihren Vorgängern in Nichts nachsteht. Diese Mischung aus Vintage Rock, der seine Ursprünge in den siebziger Jahren hat, Blues und einem dezenten psychedelischem Einschlag fasziniert nach wie vor und wird wohl immer seine Anhänger finden. Für die heutige Zeit sicherlich ungewöhnlich, hat die Truppe die Basics der einzelnen Songs als Ganzes live im Studio eingespielt und nur noch in Nuancen wie Backing Vocals oder einem Orchester in „Carnival“ nachträglich abgerundet.

In Kombination mit dem warmen und erdigen Sound klingt das Alles also sehr rund, authentisch und in sich stimmig und dürfte live problemlos umzusetzen sein. Da die Skandinavier zudem auch noch wirkliche gute Hymnen, wie „Stepping Into The Breach“, „The Devil You Know“ oder „The Lines We Cross“ vorzuweisen haben, brauchen sie sich nicht hinter ähnlich klingenden Kapellen wie Blues Pills zu verstecken und können sich selbstbewusst präsentieren. Damit wären dann auch schon meine Anspielempfehlungen für neugierig Gewordene genannt.

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Thorsten Roggenbuck

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