Die vielseitig begabte Künstlerin Cécile Delpoïo präsentiert uns mit „Tuolla“ ein Konzeptalbum mit einer fantastischen Geschichte. Es geht um ein magisches Land und gleichzeitig die Heimat der Heldin der Geschichte, Aodrëna, die, obwohl sie an einem wunderschönen Ort lebt, glaubt, dass das Gras auf der anderen Seite grüner ist. Aodrëna fühlt sich als eine Gefangene in diesem Land, allerdings durch die Hand ihrer Mutter. Wie die Story weitergeht, sollte der Hörer am besten selbst erfahren, indem er die Stücke dieses wundervollen Werkes bewusst hört. Musikalisch geht die Reise vorbei an Songs im Barockstil, voller bezauberndem Gesang mit eindringlichen Melodien, filigran gezupfte Akustikgitarren hin zu mitreißenden Klängen, manchmal fast wie ein gregorianischer Choral.

Die ganze Platte ist von Cécile im Alleingang eingespielt und produziert worden. Unterstützt wurde die Solo-Künstlerin lediglich von Olivier Reucher, bei dessen Symphonic Metal Band Remember The Light sie ebenfalls mitwirkte. Für die Freunde des Schubladendenkens, ich sortiere die Musik auf dem aktuellen Album mal bei dem Reiter Dark Ambient ein. Insgesamt elf Tracks, plus einem versteckten Song am Ende, erwarten den aufmerksamen Liebhaber dieser emotionalen Klänge. Zusätzlich wurde der Titel „Stars“ bereits als Clip auf YouTube veröffentlicht.

Unterm Strich ist „Tuolla“ ein modernes Märchen, das den menschlichen Zustand in vielen Facetten umfasst. Neben dem reinen Hören dieses außergewöhnlichen Albums, kann man auch mitlesen, wie sich die teils traurige, teils grausame Geschichte um die Hauptfigur im Verlauf entwickelt. Vom Abschneiden der Flügel in die Verbannung, die Rückkehr, der Tod der Mutter und einiges mehr erwarten einen bei diesem musikalischen Hörbuch. Und obwohl es stellenweise gar nicht mal so leicht verdauliche Kost ist, kann ich das Opus allen Schwarz Hörern empfehlen.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Pistol Schmidt

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