High Castle Teleorkestra kommen aus Denver, Colorado und haben sich dem progressiven Rock verschrieben. Allerdings wird vom Hörer eine Menge Offenheit erwartet. Dieser sollte nämlich auch bereit sein, sich auf Stilarten wie Jazz, Worldmusic oder Psychedelic einzulassen. Damit haben sich die Amerikaner für ihren ersten Longplayer eine Menge vorgenommen und gehen sehr experimentell zur Sache. An der einen Ecke tönen Klänge, die zu einem italienischen Filmsoundtrack passen würden und woanders ertönt auf einmal sogar deutscher Gesang. Gesang ist übrigens recht dünn gesät auf diesem überwiegend instrumentalen Opus. Die Songs sind überwiegend recht kurz gehalten, so dass hier nichts in langatmige Frickelei ausartet. Allerdings bewegt die Truppe sich ganz hart an der Grenze dazu, diese durch die vielfältigen Ideen und plötzlichen Wechsel zu überfrachten.

Da dies Alles sehr anspruchsvoll ist, benötigt man mit Sicherheit mehrere aufmerksame Durchläufe, um alle Feinheiten zu entdecken und erfassen zu können. Definitiv keine Easy-Listening-Musik zum nebenbei hören! Aber der Mensch will ja auch manchmal intellektuell gefordert werden. Für ein Erstlingswerk ist diese Scheibe jedenfalls erstaunlich ausgereift und deutet für die Zukunft großes Potential an, auch wenn es noch ein paar Feinheiten zu verbessern gibt. Da die Scheibe den Untertitel „Radio Free Albemuth Part 1 trägt, was der gleichnamigen Novelle des Science Fiction Autors Phillip K. Dick entnommen ist, kündigt sich die Fortsetzung bereits an.

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Thorsten Roggenbuck

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