IN SOMNIA - HARLEQUIN

Label: | SELBSTVERTRIEB |
Jahr: | 2021 |
Running Time: | 39:22 |
Kategorie: |
Import |
In Somnia aus Österreich gründeten sich 2013. Bis auf Paranomal-Schlagzeuger Dominic Granegger, der erst 2017 zur Band stieß, spielt die Band heute immer noch in Originalbesetzung. Drei Alben haben sie bislang veröffentlicht; das neue, „Harlequin“, ist das erste in Eigenregie – also ohne Label im Rücken. Metal Archives sagt, dass In Somnia Melodic Death Metal spielen, auf der Bandseite steht dagegen Progressive Modern Metal als Beschreibung. Ich ahne Schlimmes! Und tatsächlich gehören auch die Ösis zu diesen ganzen jungen Bands, die mit Melo Death eigentlich kaum etwas zu tun haben und mit beiden Beinen fest in der Gegenwart stehen. Ich kenne ihr altes Zeug nicht, aber das hier ist eigentlich reiner Metalcore, wie er immer klingt: tiefer gestimmte Gitarren, abgehackte Riffs (Man nennt das, glaube ich, Breakdowns).
Den üblichen Wechsel zwischen aggressivem Gesang in den Strophen und melodisch gesungenen, melancholischen Refrains gibt es auch. Das Ganze ist arschtight gespielt und fett produziert. Das Schlagzeug ist hörbar getriggert, stört mich aber eigentlich nur bei den Snare-Figuren, wo es dann besonders auffällt. Wie viele moderne Bands, bauen auch In Somnia eine bedrückende Atmosphäre auf. Ein gravierender Unterschied zum Einheitsbrei in der Szene sind allerdings die dominanten Keyboards, die teilweise spacig, teilweise aber auch leider mal kitschig klingen. Traditionelle Melodic Death Metal-Fans sollten In Somnia also auf jeden Fall mit Vorsicht genießen! Bei ihnen trifft man viel häufiger auf Einflüsse neuer In Flames, neuer Dark Tranquillty, Soilwork oder Meshuggah als auf die schwedischen Glanztaten Mitte der Neunziger. Dennoch ist das hier schon gut gemacht und innovativ. Man sollte halt nur mit modernen Klängen etwas anfangen können.
Note: 6.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller