Nachdem Incantatem vor zwei Jahren ihr vielbeachtetes Debütwerk („Animus Et Anima“) veröffentlichten, serviert man jetzt den Nachfolger. Die Hamburger Folk Metaller, die auch live überzeugen können, wie ich bereits mehrfach feststellen konnte, haben die Stellschrauben ein wenig nachjustiert und sich somit im Vergleich zum sehr guten Erstling nochmals gesteigert. Die Songs sind immer noch sehr vielfältig, was sich in einer stilistischen Bandbreite äußert, die Elemente von Acts wie Letzte Instanz, mit ihrer düsteren Melancholie bis hin zu Rammstein, mit ihrer elektronischen Härte harmonisch miteinander, zu einer durchaus eigenständigen Mischung miteinander vereint. Im Vergleich zum Vorgänger sind die einzelnen Songs noch eingängiger und entwickeln fast durchgängig Ohrwurmpotential. Immer wieder erzählen die Nordlichter entspannt Geschichten, wie zum Beispiel in „Loreley“. „Hof Der Wunder“ mit dem Gastbeitrag von Eric Fish (Subway To Sally) ist ein absoluter Hit, der der Truppe noch viel mehr wohlverdiente Aufmerksamkeit einbringen dürfte. Auch die Produktion genügt höchsten Ansprüchen, was nicht immer selbstverständlich ist, wenn nur ein geringes Budget zur Verfügung steht, das die Musiker auch noch durch Crowdfunding selbst zusammengetragen hat. Um so höher ist also das Endergebnis einzuschätzen. Das Vertrauen der Fans, die das Ganze bereits im Vorfeld unterstützt haben, zahlt sich absolut aus.

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Thorsten Roggenbuck

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