Eine Zeichnung eines aufgehängten Mädels bildet den Albumtitel „Y“. Abgefahren! Das ist Kunst! Borgne kommen aus der französischen Schweiz, existieren bereits seit 1998 und hauen dieser Tage ihr bereits neuntes Album raus. Offiziell spielen sie Industrial Black Metal. Dies bedeutet aber nicht, dass man sonderlich mit Fabrikgeräuschen genervt wird, sondern eher, dass der sehr vordergründig produzierte Drumcomputer dem Ganzen einen kalten, klinischen Sound verleiht. Es gibt zwar auch hier und da Drumloops und ein paar Beats, diese sind aber nur zusätzliche Elemente. Der mit dominanten, flächendeckenden Keyboards versehene Black Metal steht klar im Vordergrund. Die Atmosphäre ist düster und gespenstisch. Dazu gibt es traurig anmutende Gitarrenmelodien. Bands wie Aborym, Mysticum, neue Thorns, Dark Space, Midnight Odyssey oder Spectral Lore kommen mir in den Sinn, ohne dass die Schweizer versuchen, sich irgendwo anzubiedern. Ihre Musik ist sehr selbstständig. Die Vergleiche sollen lediglich als Anhaltspunkte für Fans dieser Musik dienen. Normalerweise bin ich immer schnell gelangweilt von Alben, die weit über eine Stunde dauern. Diese sieben Tracks mit Laufzeiten zwischen fünf und siebzehn Minuten bleiben aber spannend und interessant. Sollte man mal gehört haben, wenn man auf düstere, atmosphärische Klänge steht.

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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