ORODRUIN - RUINS OF ETERNITY

Label: | CRUZ DEL SUR |
Jahr: | 2019 |
Running Time: | 47:22 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
So manch schöne Dinge benötigen eine gewisse Stimmung und hier kommt passend zur Jahreszeit der Soundtrack, bei dem sich die Bäume entblättern. Zwingend tönt diese Langrille nicht gerade aus den Boxen, eher unaufgeregt wie ein Blatt das sich vom Baum löst und vom Wind immer weiter getragen wird, ehe es vor den Friedhofstoren absteigt und im Eingang des Totenacker seine letzte Ruhe findet. Der letzte Longplayer, der mittlerweile auf ein Trio geschrumpften Band aus New York, ist gerade mal sechzehn Jahre her. Das ist für Doom Verhältnisse nur ein längerer Wimpernschlag. Während das Debütalbum „Epicurean Mass“ unheimlich düster klingt und die Schwere von ein paar Kubikmeter Erde hat, die einen feierlich unter sich begraben, ist der Boden ihrer zweiten Full-Length Scheibe, mit etwas Classic Rock aufgelockert. Die Marschrichtung der Band bleibt natürlich erhalten, doch gerade der Gesang ist dieses mal viel variabler. Mike Puleo singt zeitweise so voller Sehnsucht, dass man das Gefühl hat, ein Chris Cornell (ex-Soundgarden, Ex-Audioslave - R.I.P.) hätte es nicht besser hinbekommen. Manchmal erinnert der Frontmann, der auf dieser Scheibe auch für den Bass und das Schlagzeug verantwortlich ist, von seinen Gesangslinien her auch an Anders Engberg von Sorcerer, wie zum Beispiel bei "Grave Illusion" oder "Voice In The Dark".
Auf „Ruins Of Eternity“ sind doomige Riffs der ersten Stunde und melancholische Melodien gekonnt ineinander verwoben. Manifestiert sich dieses warm produzierte Werk des epischen Doom, erst einmal in eurer Wahrnehmung, wird es den Test of time locker bestehen. Wer auf Black Sabbath, Saint Vitus, Sorcerer, Argus, Witchcraft, Lord Vicar und ähnliche Vertreter dieses Genre steht, diese Truppe aber noch nicht kennen sollte, der darf sich gerne die Zeit nehmen um mit diesem Album auf Tuchfühlung zu gehen. Am besten ihr holt euch gleich noch die Debütscheibe in der Neuauflage von 2009 dazu, darauf sind auch die beiden Lieder von der Split EP mit Reverend Bizarre enthalten. Und das Beste kommt noch, endlich darf man die Band auf dem diesjährigen Hammer Of Doom Festival angemessen abfeiern. Vorfreude pur!
Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Jörg Quaquil