SPIRITBELL - DUST AND RUST


Label:SELBSTVERTRIEB
Jahr:2019
Running Time:37:08
Kategorie: Neuerscheinung
 

SpiritBell aus Ungarn verbinden seit 2010 Heavy-, Power- und Doom Metal miteinander. Zunächst lösten sie sich zwar 2013 wieder auf, starteten aber ab 2016 wieder einen Neuanfang. In diesem Jahr sprang auch ihre einzige bislang gepresste CD heraus, die EP „Guided By Evil Light“, welche um vier Demosongs und ein Cirith Ungol-Cover aufgestockt wurde, um auf Albumlänge zu kommen. Von früher ist heute jedoch nur noch Sänger Szándor „Pixi“ Patak an Bord. Heute sind SpiritBell ein reines Home Recording-Projekt - bestehend aus zwei Leuten - das hin und wieder auf einen Session Drummer zurückgreift. Zuletzt gab es zwei unveröffentlichte Samplertracks für Tribute-Alben: „Back On The Streets“ auf „Pumpkin Invaders – An Underground Tribute To Helloween“ und „Space Eater“ auf  „Cosmic Rayz - An Underground Tribute To Gamma Ray“, die beide übrigens ausschließlich auf fabrikgefertigten Kassetten erschienen waren. Wer jetzt aber denkt, dass es sich bei SpiritBell demnach um eine reine Doublebass-orientierte Power Metal-Band handelt, sieht sich schnell getäuscht. Der schleppende Titeltrack eröffnet das Album und erinnert an das Gesangsriff zu „Into The Void“ von Black Sabbath. Besonders geil sind die lang gezogenen hohen Gesangslinien im Mittelteil. Mit „Keep The Fire“ folgt der Titelsong der kurz zuvor veröffentlichten Drei-Track-EP. Hier gibt es ein fettes Riff im Headbanger-tauglichen Midtempo zu hören. Beim treibenden „Night Time Madman“ wird dann das Tempo etwas angezogen. Das flotte „Ring The Bell“ mit den Glocken im Mittelteil sorgt für eine düstere Atmosphäre. Mit „The Lizard“ gibt es ein abwechslungsreiches Instrumental in der Album-Mitte. Es gibt ein knackiges Riff, tolle Leadgitarren, wilde Breaks und viele Taktwechsel, aber auch einen entspannten Mittelteil mit akustischen Gitarren und einem verträumten Solo als kleine Verschnaufpause. Die programmierten Breaks sind aber auch etwas wirsch und hätten vielleicht besser von einem echten Schlagzeuger sauberer auf den Punkt gespielt werden sollen. Mit „Forged In Storm“ folgt der zweite Song, den man schon von früher kennt, wurde er doch bereits in einer alternativen Version mit einem Session Drummer als digitale Single veröffentlicht. Neben dem schleppenden Riff mit simpler Rhythmik überragt hier auch wieder der tolle Gesang mit den hochgeschraubten Tönen. „Inner Winter“ ist dann der aggressivste und schnellste Track des Albums und sorgt für einen kleinen Weckruf, bevor mit dem schwermütigen, doomigen „The Wish“ ein düsterer Track mit einem verzerrten Bass-Intro folgt, welches sich im Mittelteil vom Tempo her leicht steigert und wieder mit einer coolen Sologitarre überzeugt. Dies ist - trotz des englischen Titels - übrigens der einzige Song des Albums, der in der ungarischen Landesprache verfasst ist. Am Schluss sorgt ein seichtes Outro für einen harmonischen Ausklang. Für Abwechslung ist also gesorgt. Kein Song gleicht dem anderen. Das Album klingt auch anders als „Guided By Evil Light“. Der rote Faden des Albums ist ganz klar der Gesang. Die Produktion ist sauber und druckvoll für eine Heimaufnahme. Der Drumcomputer fällt nicht negativ ins Gewicht, sondern klingt natürlich und homogen; bis auf die besagten Breaks beim Instrumental „The Lizard“ vielleicht. Bislang gibt es dieses offizielle Debüt-Album leider nur digital über ihre Bandcamp-Seite. Ein Label für eine richtig gepresste CD wird noch gesucht. Interessenten können die Band also gerne bei Facebook oder Bandcamp kontaktieren!

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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