KRUD - SAME


Label:SELBSTVERTRIEB
Jahr:2018
Running Time:36:50
Kategorie: Eigenproduktion
 

KRuD, das sind Knössel (Bass, Vocals), Rotz (Gitarre, Vocals) und Dampfmaschine (Drums), die aus Schwelm bei Wuppertal kommen und mit ihrem selbstbetitelten Debütwerk, der Metalgemeinde ihren Mittelfinger entgegen strecken. Rau, ungezwungen und vor allen Dingen völlig ungeschliffen, so ganz direkt aufgenommen, führt "March Of The K.R.U.D", mit thrashlastigen, an alte Slayer erinnernden Riffs, in das mit zehn Tracks gespickte Album ein. "Fire" drückt, stampft, klingt mächtig rotzig und ist irgendwo zwischen Thrash, Punk, Pagan oder Sludge anzusiedeln. "Face Of Fear" behält den ungehemmten Groove bei und kommt recht dunkel, wie im schleppenden Black Metal, daher. Die Vocals sind rau, gut zu verstehen und kratzen nur am gutturalen Gesang. Mit "As Blood Runs From The Sky", gibt es mehr im True Metal angelehnte Licks. Die Stimme passt hier, wie der berühmte "Arsch auf Eimer" und Anhänger des 80er-Jahre-Style werden begeistert sein. "Pain" legt mit sleazebehafteten Klampfen los, ehe die corelastigen Kessel und die stakkatoartigen Riffer reinballern. Oh klasse, das sind ja richtig melodische Gitarren zu "We Are Deaf". Also variabel und einfallsreich ist das Trio in jedem Fall und wenn dann noch Bretter von Testament um die Ecke kommen, dann ist der Oldschool-Thrasher doch bestens bedient. Punk, Core und schwerer Sludge lädt bei "Walk The Mass", zum hemmungslosem Bangen ein. "Feed The Forces" bedient dann wieder die ältere Kuttenfraktion und "Private Greed", kriecht so ganz langsam und schwer aus dem Schlamm hervor. Glocken zum Start von "Gaze" läuten das Ende des Albums ein. Plärrende, heller gestimmte Sechssaiter folgen. Der Grundtenor bleibt jedoch schleppend, dunkel und böse. KRuD wissen kurzweilig zu unterhalten und auch wenn alles rotzig, lässig und mit Arschtritt-Attitüde daher kommt. Gute Ideen haben die Jungs und wissen livehaftig mit Sicherheit zu gefallen. Der bewusste Verzicht auf mitnehmende Tunes ist für mich kein Manko, sondern eher ein Alleinstellungsmerkmal, um aus dem Sumpf der Veröffentlichungen am Stinkefinger erblickt zu werden.

Note: 6 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey


zurück zur Übersicht