Rotor sind vier Herren aus Berlin, die seit der Jahrtausendwende, in Sachen instrumentaler Stoner, mit leicht progressiver Note, unterwegs sind. Mit der Betitelung der Langrillen, macht man es sich recht einfach und nummeriert sie einfach fortlaufend. Heuer geht es um das Album "Sechs", mit einer Spieldauer von über vierzig Minuten und sieben Tracks, wobei auf der Promo-Scheiblette, der Name des letzten Songs, nicht angegeben wird. Erdig, durchweg groovend und ordentlich basslastig läuft der Opener "Falscher Dampfer" vom Stapel, gefolgt vom lässigen "Allmacht" und man staunt, welche feinen, leicht psychedelisch angehauchten Tunes, den Klampfen so entlockt werden. Mit einer derben und rauen Rhythmussektion, steigt "Ferner Liefen" ein und diese dumpfen, fast brachialen Momente, bilden eine feine Symbiose, mit den fast sehnsüchtig zelebrierten, ambienten Leads. Mit recht ursprünglichem Stoner und voll kraftvollem Dooms, driftet der monströse Groover "Abfahrt!" daher. Filigrane Klangteppiche und krautrockiges Flair, bieten auf "Vor dem Herrn", ein wunderbares Kontrastprogramm, ohne natürlich die headbangende Fanschar, ganz außer Acht zu lassen. Wie pulsierendes Blut drücken die langsamen, warmen Sequenzen bei "Druckverband", ehe sich das Trio mit dem bislang unbetitelten, siebten Song und zärtlichen Akustikteilen verabschiedet. Bei dieser letzten Nummer zählt eine wohlklingende Damenstimme die Bandmitglieder, Produzenten und Webseite der Band auf. Eine ganz gute Idee, wie ich finde.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey

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