FILTER - ANTHEMS FOR THE DAMNED

Label: | PREMIUM |
Jahr: | 2008 |
Running Time: | 66:51 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Ich habe Filter eigentlich immer ganz gerne gehört und freute mich im Vorfeld schon auf das neue Album. Als ich das gute Stück dann in den Händen hielt sah das Cover schon nach einer gewaltigen Abrechnung mit der US-Regierung aus, das Cover zeigt einen Soldatenstahlhelm der auf einem Gewehr aufgehängt ist. „Anthems For The Damned“ ist laut Booklet Sgt. Justin Eyerly gewidmet, ein Fan der im Irakkrieg sein Leben lassen musste. Also wird Richard Patrick, Kopf der Band, doch mächtig Wut im Bauch haben. Aber schon nach dem ersten Durchgang der CD kommt die große Enttäuschung. Ein Großteil der Songs siedelt sich im Midtempobereich an, von der Wut über die politischen Zustände in seinem Land ist musikalisch nicht viel zu hören. Alternativrock mit einigen elektronischen Ausflügen in den Industrialbereich a la NIN oder Ministry, aber doch einfach viel zu popigen Refrainstrukturen, was wohl auf die breite Masse abzielen soll. Ein richtiger Kracher wie zu „Hey Man, Nice Shot“ Zeiten fehlt irgendwie. Textlich tritt man das komplette Thema Irakkrieg breit, vor allem aber die Frustrierung darüber, dass junge Menschen dort ihr Leben lassen müssen. Der Silberling ist allerdings wieder mal super produziert, so dass der Sound der aus der Stereoanlage tönt schon mächtig fett ist. Als Anspieltipp würde ich „Soldiers Of Misfortune“, „What`s Next“, oder „The Take“ empfehlen, da diese Songs wenigstens rocken. Als Bonus gibt es noch drei Remixe, die zum Teil interessanter sind als das Original, und das Video zur Singleauskopplung „Soldiers Of Misfortune“. „Anthems For The Damned“ ist kein schlechtes Album und musikalisch handwerklich haben die Jungs von Filter schon was drauf, aber ein etwas schaler Geschmack bleibt im Vergleich zu den Vorgängern und der Brisanz des Themas.
Note: 6 von 10 Punkten
Autor: Susanne Soer