Vielleicht sind die vier Jahre Wartezeit Schuld daran, dass „Beyond The Scars“, ein Album ist, das sich dem Hörer erst nach mehreren Rotationen erschließt. Dann kommen die Kompositionen aber gewaltig. Mich irritierten anfänglich die des Öfteren eingesetzten Streicher-Einheiten, die das ansonsten riffige Material, etwas in die Goth-Ecke drücken. Aber nach einer gewissen Zeit, lernt man, die durchaus kompatiblen Ohrwurm-Refrains, zu schätzen. Die bieten den reizvollen Gegenpart zu den Metal-Anteilen im Programm. Natürlich dürfen auch neue Mitglieder für den aktuellen Sound, entscheidend sein. Gründer dieser Formation war übrigens Claudio Leo (der Gitarrist war auch Gründungsmitglied bei Lacuna Coil), der allerdings im Jahr 2013 verstarb. Gitarrist Raffaele Zagaria (ebenfalls ex-Lacuna Coil) ist aber noch im Line-Up. Geliefert wird melodischer Rock bis Metal mit einem Hauch von Gotthard (mit Steve Lee). Was allerdings allein an der großartigen Stimme von Fronter Giordano Adornato liegt. Manchmal ebnet sich ein Streifen Progressive Rock in die, ansonsten großzügig bemessenen Pop-Gefilde und lassen so manchen Hit, wie „One More Chance“, nicht unentdeckt. Zudem kann ich den filigran eingesetzten Solis unheimlich viel abgewinnen. Sehr songdienlich und einfallsreich. Man kann die Band nur schwer einem Genre zuordnen. In diesem Falle durchaus positiv zu betrachten. Cayne machen richtig Spaß!

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak

zurück zur Übersicht