Ob das jetzt nur zwei Schritte zurück sind, wage ich gelinde gesagt zu bezweifeln. Was in alles in der Welt bewegt eine Sängerin, ein Album in Mono und mit gerade mal einer halben Stunde Spielzeit aufzunehmen? In einem Genre, wo heute mehr denn je großes Augenmerk auf Klangqualität und Aufnahmetechnik geachtet wird. Also werte Leser aufgemerkt, hier handelt es sich um ein Jazz Album. Für alle die damit nichts anfangen können, empfehle ich weiterzuklicken. Natürlich ist die Stimme von Florence über jeden Zweifel erhaben, und auch die Musiker überzeugen durch absolut perfektes Spiel. Die Stücke bewegen sich alle im Jazz, Swing, Blues oder Latin beziehungsweise ruhigem Rock ´n´ Roll. Außerdem zieht es die Dame dazu hin, die drei auf dem Album vorhandenen Coversongs in Französisch zu singen. Mehr Retro geht kaum noch, trotzdem will ich der Aufnahme einen gewissen Charme nicht absprechen. Ruhige Barlounge Musik, ohne wehzutun und irgendwo in den 30er bis 40er Jahren angesiedelt. Interessant auch der gelegentliche Einsatz von Flöte und Mundharmonika. Dazu eine satte E-Orgel auf „Angel‘s Child“ und „Two And Two Don‘t Make Five“. Und trotz der eingangs erwähnten Mono-Aufnahme glänzt die Scheibe durch einen kristallklaren Sound. Wer sich für diese Musikrichtung erwärmen kann, sollte ruhig mal ein Ohr riskieren.

Note: 6.5 von 10 Punkten
Autor: Pistol Schmidt

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