AENAON - HYPNOSOPHY

Label: | CODE666 |
Jahr: | 2016 |
Running Time: | 55:08 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Aenaon wurden bei CROSSFIRE schon einige Male erwähnt. Neben ein paar Review gab es nämlich auch ein ausführliches Interview mit dieser griechischen Experimental-/Progressive Black Metal-Band zu lesen, die seit 2005 existiert. Und die Hellenen sind doch immer wieder für eine Überraschung gut. Normalerweise geht mir experimenteller Black Metal immer schnell auf den Keks, aber Aenaon sind tatsächlich in der Lage, Traditionelles mit Innovation zu kreuzen, ohne den Hörer zu nerven oder gar ihre Roots zu verleugnen. Aenaon folgen auch auf ihrem dritten Album weder Trends noch Regeln. Ihre Musik erinnert stellenweise an die rohe Gewalt neuer Satyricon-Alben, aber auch an Bands wie neuere Dødheimsgård, Code; Arcturus oder ihre Landsleute von Hail Spirit Noir, ohne diese jedoch nur stumpf zu kopieren. In ihrer Musik passiert unheimlich viel. Kein Part scheint sich zu wiederholen. Die Leadgitarren sind einprägsam und der kranke Gesang sorgt für viel Abwechslung. Das Tempo ist fast durchgehend hoch. Was sich bei Aenaon mittlerweile etabliert hat, ist das Saxophon, das früher nur bei wenigen Songs benutzt wurde und nun viel häufiger Verwendung findet. Tatsächlich klingt es aber nicht abgedreht oder psychedelisch, sondern fügt ich auf wundersame Weise nahtlos in die Musik ein. Die Produktion ist fett, zeitgemäß und verleiht der Musik denn nötigen Druck. Hier knallt es an allen Ecken und Enden. Und hier wird auf allerhöchstem Niveau gezockt. Trotz der vielen Facetten sind Aenaonniemals „untrue“ und bleiben, obwohl hier wahnsinnig viel passiert, immer brutal und immer Black Metal. Da sollten sich einige der ganzen Avantgarde Black Metaller, die krampfhaft anders klingen wollen als alle anderen, mal eine ganz große Scheibe von abschneiden! Sammlern sei gedagt, dass es neben der Standard-CD auch eine Doppel-LP mit beigefügter CD gibt!
Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller