Es gibt Bands, da weiß man, was man hat. Und es gibt Bands, da ist genau das Gegenteil der Fall. Ursprünglich wollte sich die Band aus Mainz schon 2006 aufgelöst haben. Jedoch kam alles anders. Denn nun folgt bereits das vierte Album nach der Idee der Auflösung. Auch musikalisch schwankte alles sehr. Es gab sowohl Black Metal als auch sehr ruhige Akustik-Alben. Nocte Obducta haben immer schon auf die Szenepolizei geschissen und einen Dreck darum geschert, was die Leute von ihnen erwarten. Sie ziehen einfach ohne Rücksicht auf Verluste gnadenlos ihr ureigenes Ding durch. Ähnlich wie schon auf dem vorletzten Album „Umbriel“, welches 2013 erschien, verbindet man hier gekonnt Post-Black Metal und räudigen Black Metal mit Psychedelic Rock-Einflüssen, ohne dass Vergleiche zu anderen Bands irgendwie standhalten könnten, auch wenn man schon sagen kann, dass Fans von Dornenreich oder Lunar Aurora Gefallen hieran finden werden. Verträumte Passagen mit mehrstimmigem Gesang gibt es ebenso wie stumpfes Geknüppel der Anfangstage. Es werden keine Grenzen gesetzt. Das Faszinierendste an dem Album ist, dass trotz der vielen verschiedenen Einflüsse hier nichts überladen oder verschachtelt klingt. Unterm Strich klingt alles auf wundersame Weise harmonisch und macht als Ganzes Sinn! Ja, manchmal hat Black Metal auch etwas mit Musik und sogar Kunst zu tun!

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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