BILL EVANS - SOME OTHER TIME – THE LOST SESSIONS FROM THE BLACK FOREST

Label: | RESONANCE |
Jahr: | 2016 |
Running Time: | 94:05 |
Kategorie: |
Neuerscheinung Non Metal |
Jazz Fans, die außerhalb des Mainstream des Genres keine Zugang zum Thema finden, können gleich das Review überspringen. Die Songs des Bill Evans Trios und deren bislang unentdecktes, vorliegendes Album, gehören zum Stil des Modern Jazz, der vom Meister am Piano und in instrumentaler Form dargeboten werden. Bill gilt als Pionier dieser Ausrichtung und hat viele berühmte Vertreter, Herbie Hancock, Chick Corea oder gar Keith Jarret, die ihn als großen Einfluss zitieren. Selber lernte der Chef viel von Claude Debussys und Maurice Ravel. Mister Evans nutzte seine Position nicht zum musikalischen Prahlen aus, sondern positionierte den Bass und die Drums als gleichberechtigte Partner. Das macht seine Kompositionen so individuell, sensibel und einzigartig. Dieses Doppelpackage im klappbaren Digipak mit einem herrlich fetten Booklet wurde am 20. Juni 1968 aufgenommen. Der Produzent Joachim-Ernst Berendt, war vom Auftritt der Musiker auf dem Montreux Jazz Festival so begeistert, dass er die Verantwortlichen vom MPS Label überreden konnte, spontan im HGBS Studio zu Villingen etliche Aufnahmen zu machen. Allerdings wurde festgelegt, dass nur unter bestimmten Bedingungen das Material das Licht der Welt erblicken durfte. Nun war der gute Mann aber an einer anderen Plattenfirma gebunden. Ab damit ins Archiv…und man vergaß die Masterbänder. Erst als Hans Georg Brunner-Schwer (MPS Labelchef) im Jahr 2004 verstarb, wurde man wieder fündig. Leider sollte es noch bis 2013 dauern, bis man fast fünfzig Jahre später in Ehrfurcht vor den Boxen verweilen konnte. Ein „Must-Have“ für jeden Jazz-Fan…ohne Ausnahme.
Note: 9.5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak