Fast dreißig Jahre gibt es Rotting Christ nun schon! Auch heute bringen sie noch regelmäßig neue Alben raus. Das aktuelle Werk „Rituals“ ist gerade erst erschienen. Auch wenn sie musikalisch schon so manche Odyssee hinter sich gebracht haben, eines kann man mit Sicherheit sagen: Sie haben sich nie selbst verraten! Konsequent gingen sie ihren Weg weiter. Dennoch haben sie gewisse Trademarks, an denen man sie immer wieder erkennen kann. Das liegt vor allem am Fundament der Brüder Sakis (Gitarre und Gesang) und Themis Tolis, die von Beginn an immer Bestandteil der Band waren. Hier gibt es nun eine Wiederveröffentlichung ihres ursprünglich 1996 über Century Media erschienenen Albums „Triarchy Of The Lost Lovers“. Die Musik überrascht im Nachhinein ein bisschen, wenn man bedenkt, dass es zwischen „Non Serviam“ und „A Dead Poem“ rauskam, denn beide Alben waren recht bombastisch. Dieses hier wirkt dagegen absolut spartanisch. Viele zweistimmige Gitarrenmelodien, wenig Rhythmusgitarre zum Headbangen, wenig Bass und eine dünne, transparente Produktion waren hier zu hören, natürlich unterlegt von Sakis´ räudigem Gesang mit holprigem Englisch, der die Band so sympathisch macht. Die Gitarrenmelodien von Songs wie „King Of A Stellar War“ oder „Archon“ fressen sich sofort in die Gehörgänge und befinden sich auch heute noch als fester Bestandteil in ihrer Setlist. Damals war man sich noch gar nicht so bewusst, dass „Triarchy Of The Lost Lovers“ zu einem kleinen Klassiker mutieren würde, aber heute ist es das!

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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