NINJA - INVINCIBLE


Label:KARTHAGO
Jahr:2016/1988
Running Time:39:43
Kategorie: Re-Release
 

Dass Deutschland für guten alten Metal auch schon in den Anfangstagen gut war, ist jedem bekannt. Neben Größen wie Accept, Sinner, Running Wild oder Grave Digger wurde man Anfang der Neunziger auch auf Underground Bands wie Gravestone, S.D.I., High Tension oder Tyrant aufmerksam, die auf diversen Billig-Samplern für damals 10 DM in Elektromärkten verramscht wurden. Gänzlich untergegangen, wenn auch keinen Deut schlechter, waren Ninja aus Wuppertal, die es seit 2014 auch wieder gibt. Ihr Debüt „Invincible“ erschien 1988 seinerzeit nur auf Vinyl, ihr zweites Album „Liberty“ 1992 nur auf CD, beide in sehr kleinen Auflagen. Ihr drittes Album „Valley Of Wolves“, welches erst 1997 erscheinen sollte, wurde nicht veröffentlicht, weil die Neunziger schlecht für klassischen Heavy Metal waren. Erst viel später wurde es von der Band lediglich zum Download zur Verfügung gestellt. Das Comeback-Album „Into The Fire“ wurde 2014 erst in Eigenregie auf CD veröffentlicht und kürzlich von Pure Steel Records für größere Massen wieder zugänglich gemacht. Und dieses Schicksal soll auch endlich die ersten drei Alben ereilen. Den Anfang macht das Debüt, das uns hier endlich auf CD vorliegt. Zehn Songs sind hier enthalten. Es gibt keinen nervigen, halbgaren Bonuskram, der zufällig noch auf zugestaubten Dachböden in diversen Kisten gefunden wurde. Zum Glück, denn so kommt das Album ohne Lückenfüller aus. Über „Into The Fire“ hat man oft etwas von „der Opener zündet nicht“ oder „Altherren Hard Rock“ gelesen. Jene Kritiker werden beim Hören des Debüts aus den Latschen kippen und den Kiefer nicht mehr nach oben bekommen! Das ist Heavy Metal, wie er im viel zitierten Buche steht! Voller Klischees, mit eindeutigen Einflüssen, aber nie nur stumpf abgekupfert und vor allem immer frisch und partytauglich. Sägende Riffs wie Accept, Rhythmusgitarren, die an die Scorpions erinnern („Hold On“ hat etwas „Blackout“-Flair), melodisch gekreischter Gesang, der nicht selten nach W.A.S.P. oder Quiet Riot klingt, fette, tiefe Accept-mäßige Mitgrölrefrains („Hard As Steel“) und der hymnische Abschlusstrack „Farewell“, der an Judas Priest´s „Take On The World“ und „United“ oder Running Wild´s „Chains And Leather“ erinnert: Das hier ist Teutonic Steel at its best! Völlig untergegangen und unterbewertet. Jetzt zugreifen!   

 

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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