EVENLINE - DEAR MORPHEUS

Label: | DOOWEET |
Jahr: | 2016/2014 |
Running Time: | 74:25 |
Kategorie: |
Re-Release |
Männerbands, die sich nach einem Frauennamen benennen, sind mir suspekt. Nun liegt hier aber eine Doppel-CD vor, ziemlich schnieke mit achtseitigem Farbbooklet und einem glänzenden Symbol auf dem matten Pappschuber. Metaller reagieren ja auf Symbole, wollen doch mal sehen, wie viel Neugier es sich hier lohnt aufzubringen. Der Langspieler, mit der EP "The Coming Life" der einzige in ihrer Diskografie, erschien bereits 2014 schon einmal. Er hat den selben Liedreigen wie auf dieser ersten CD. Mit einer Spieluhr geht's los, dann donnern sie sich modern durch ihre Interpretationen von Alternative und verfügen dazu über eine helle Singstimme mit markantem Vibrato. Schon der Refrain im Opener "Misunderstood" eignet sich zum Mitsingen. "Letter To A Grave" beginnt leiser und wird dann ohne Melodieverlust lauter und grungy. Grunge lässt sich hier hauptsächlich wegen der Melancholie in der Stimme begründen, denn sonst sind die Franzosen fröhlicher unterwegs. Auch das langsamere, balladeskere "Already Gone" ist mächtig laut. Mit "Eternal Regrets" spielen sie dann wirklich die Ballade, welche ohne Drums dann auch wirklich als eine solche durchgeht. Wenn man mit zeitgemäßen Songs Schwierigkeiten bekommt, muss man zugeben, dass die Schwere der Riffs, so modern sie auch sind, gut reinzimmern. Zwar kommen die fünf akustischen Tracks auf CD 2, eine Auswahl von CD 1, ohne diese Schwere, haben aber deutlich echtes Feeling durch Handarbeit. Eveline gründeten sich 2009 in der Region um Paris und werden bestimmte Zielgruppen erreichen, bei denen dieser Stil (wieder) angesagt ist.
Note: 6 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer