INGLORIOUS - SAME

Label: | FRONTIERS |
Jahr: | 2016 |
Running Time: | 50:49 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Hammondorgelgemetzel als Einstieg. Was darf nun erwartet werden, ein weiteres gestonertes Psychedelic Retroalbum? Weit gefehlt, denn in der Tat entpuppt sich der Opener "Until I Die" in seinem weiteren Verlauf als der Deep Purple Liga zugehörig. Die sehr starken Vocals haben was von einem jungen Doogie White, der wohl auch schon Mitte Fünfzig ist, und Glen Hughes gleichermaßen, können aber auch mehr, wie sie in jedem Song beweisen. Die Stimme gehört einem Nathan James, der hier absolut genreaffin alles gibt. Schön auch der Blues von "Holy Water", den man kräftiger kaum interpretieren kann, ohne Baumaschinen zu verwenden. Soll heißen, die Gitarre kann alles, ohne gleich zu sehr den Blackmore raushängen zu lassen. Hier steht das Riff und der Song im Vordergrund, wobei der Sound der Gitarre schön dreckig ist wie die Straße. Elf Songs, die vielleicht auch einem Purple-Fan zu viele leisere Strecken besitzen, um den Begriff Ballade zu vermeiden, haben dennoch genügend Durchschlagkraft, um dem Quintett aus dem Vereinigten Königreich mehr als acht verdiente Punkte zu verleihen. Besonders wenn man nicht mehr so oft Hardrock hört wie früher, weil man inzwischen mehr härteres Zeug bevorzugt, weiß man um die Qualität einer solchen Scheibe. Und ganz nebenbei erwähnt, der Härtegrad dieser Platte wird weichere Genresaurier vor Neid erblassen lassen.
Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer