Wenn Death Metal melodisch wird, hat er das Terrain des Oldschools verlassen. Dann gibt es Bands, die können aber dennoch eine Brücke schlagen, dass zumindest die Fans des alten Sounds daran etwas abgewinnen können. Bei Infernal Tenebra ist der Melodieanteil nicht zu knapp. Mit so einem grandiosen Solo wie dem in "Catharsis" und Leads wie in "Legally Insane" zeigt das Quartett aus Kroatien auf seinem vierten Album die Marschroute auf, wie der Hase bei ihnen im Jahre 2016 läuft. In den neun Songs ist der progressive Faktor nicht zu hoch. Die Coreanleihen aus dem bereits vier Jahre alten Vorgänger "New Formed Revelations", welche die Shouts in "The Serpents Crawl" noch einmal ins Gedächtnis rufen, sind fast gänzlich verschwunden. Gleich zum Titeltrack fallen Keyboards auf, die sich zwischen die Riffs geschlichen haben. Hört man genauer hin, bemerkt man Synthies im Back, welche den Sound unterstreichen und etwas anfüllen. Doch zu dicht oder gar überladen wirkt es nicht. Die Produktion von Darko Etinger sowie Mix und Master von Jens Bogren ergeben einen fülligen und organischen Sound ohne künstliche Übertreibungen. Auch diesmal haben sie wieder einen Hingucker von Cover am Start, der auf sie aufmerksam machen sollte.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer

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