Beim Intro fragt man sich, was für eine kranke Musik denn da gleich ertönen wird. Alles nur halb so wild, offenbart sich der Opener als Retro-Rock mit Frauengesang. Also insgesamt nichts Neues in Zeiten von Blues Pills und Co. Doch schon das folgende „Tee Mitä Tahdot“ dringt in eine wesentlich punkigere Richtung vor, die wie bei den Spiders im Laufe des Albums immer wieder durchschlägt. Richtig ausufernd wird es dann in „Kristalliarkki I“, das sehr ruhig, fast sanft erklingt und mit einer knappen Viertelstunde ein Epos im Gegensatz zum dahingerotzten, sich anschließenden, sehr kurzem „Kristalliarkki II“ darstellt. Dem sprachkundigen Leser wird schon aufgefallen sein, dass es sich bei den Texten um die finnische Sprache handelt. Das gibt der Platte einen individuellen, leicht schrägen Anstrich. Da die Hippies nicht nur retro, sondern auch okkult daherkommen, treffen sie genau den Zahn der Zeit. Ob der extreme Retrosound nun kaufenswert ist, muss der Hörer selbst entscheiden.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Martin Hil

zurück zur Übersicht