Bevor man krampfhaft versucht, diese musikalischen Ergüsse einzuordnen, kann man sich ja mal an eine Beschreibung ranmachen, was die Ohren hier hören. Eine Gitarre soliert mancherorts lärmend. Dafür sind keine Riffs vorhanden, aber prägnante Bassläufe bilden mit den Drums ein paar Teppiche. Überhaupt sind die Takte des Schlagzeugs das einzig Solide in diesen Klängen. Ein Klavier scheint recht dominant zu sein, wahlweise auch Synthies. Eine kranke männliche Stimme agiert aus dem Back und macht gefühlt ohne Pause hysterische Schreie, Gebrüll und irgendetwas psychisch total Abgedrehtes. Keine Ahnung was der nimmt, aber das ist entweder zu wenig oder viel zu viel. Strukturen? Keine vorhanden, kann man sagen. Und sollten doch irgendwo welche vorhanden sein, dann äußerst kaputte. In "Recounting Scars" beruhigt man sich ein wenig, und es hätte auch verwundert, denn so lange am Stück durchdrehen schafft niemand ohne einen positiven Befund. Die langsameren Tracks nehmen zu, behalten aber die Normabweichungen bei. Dem Trio aus Texas kann man bescheinigen, noch abgedrehter als Punk zu sein, noch ungesünder als Nick Cave und noch abgespaceter als der wildeste Mix von Monster Magnet. Aber was nützt das, wenn das Ergebnis niemand erträgt, geschweige denn über die Länge von fast einer Stunde?

Note: 4 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer

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