Der Bandname ist eine Begrifflichkeit, die in Holland dafür verwendet wird, wenn jemand Revolutionär ist und oder wilde Pläne schmiedet. Reichlich Interpretationsspielraum liefert auch das Cover von Kevin Hensels, das tendenziell schon beim ersten Anblick gefällt, und den Betrachter irgendwie auf Prog tippen lässt. Musikalisch wird beim Sludgesound der Gitarren schnell klar, dass der Zug in Richtung Ambient fährt, zunächst mit atmosphärischen Stonerrhythmen, in denen sich langsam Berge von monströsen Sounds aufbauen. Doch der erste Song „Portal To The Universe“ erstreckt sich über zweiundzwanzig Minuten und ändert seine Struktur alsbald in schlagzeuglose Soundscapes, die grottig verhallen und für den letzten Teil gefolgt werden durch langsame Rhythmen, stilistisch wie zu Anfang. Sehr leise bleibt es in „Portal III“, wo sich einzelne Gitarrenanschläge mit Einspielern von Wind mischen, aber kein Instrument weiter vorne steht. Der Song wirkt wie komplett aus dem Hintergrund agierend, und dennoch erreicht er genau die richtige Stelle im Hirn des Hörers, spätestens zum sich dann doch noch aufbauenden Schluss. „Portals“ erscheint in 500er Vinylauflage mit A3 Poster, hundert Exemplare in klarem/schwarzen Vinyl und 400 Einheiten in schwarzem und als Tape. Starke Sache.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer

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