Im letzten Jahr haben mich Zgard aus der Ukraine maßlos überrascht. Bin ich doch sonst kaum für Pagan Black Metal zu haben, da er mir oft zu kitschig und Keyboard überladen klingt, landete das letztjährige Werk „Contemplation“ mal eben in meiner Top 10-Liste meiner Alben des Jahres. So pompös und facettenreich wie der Vorgänger klang, kann ich es kaum glauben, dass sie nur ein Jahr später einen Nachfolger raushauen. Und noch überraschender ist für mich, dass das bereits fünfte „Totem“ sogar auf demselben hohen Level angesiedelt ist. Ein fast dreiminütiges Intro eröffnet den Reigen für sieben weitere Hymnen, die alle zwischen sieben und neun Minuten lang sind. Hier ist alles vertreten, was das Epic Black Metal-Herz begehrt: Es gibt Riffgewitter, treibende Rhythmen, mal rockig, mal mit Doublebass, heiseren, verzweifelten Kreischgesang, akustische Gitarren, Flöten, seichte Keyboardteppiche, Hass, Melancholie, verträumte, folkige Elemente usw. Wer denkt, dass das alles wild zusammen geschustert ist und keine Struktur hat, muss sich hier eines Besseren belehren lassen. Die Symbiose dieser vielen Einflüsse ist absolut perfekt! Ich finde das neue Werk sogar noch besser als den Vorgänger, der mir schon neun Punkte wert war, weil Zgard hier noch brutaler zu Werke gehen, ohne jedoch das tolle Gespür für einprägsame Melodien auf der Strecke zu lassen. Das hier ist Pagan-/Black Metal in seiner absoluten Perfektion! Fans von Enslaved, Borknagar, Helrunar oder Falkenbach, aber auch denen, die diese Vergleichsbands vielleicht etwas zu luschig finden, werden das neue Zgard-Album lieben!

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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