Mit zeitgemäßen Synthies fangen die Mannheimer an, in ein oldschool Hardrockalbum einzuführen, ob das gut geht? Rose'n mit dem Apostroph spielen den Hardrock ganz alter Bauart mit Hand und Fuß, aus der Zeit, aus der sie kommen. Ein paar Synthies bleiben im Opener "Flying" auch dann noch als frische Spritzer drin, als ihre erdige Rockmaschine längst losgelegt hat. Mit modernerer Technik können sie dennoch etwas anfangen, verwenden Samples wie in "Tonight" und den einen oder anderen kleinen elektronischen Trick. Auf keinen Fall sollten die Riffs von "Take Me To The Top" oder "Don't Rush Once Fences" unerwähnt bleiben, die klar in Richtung Metal tendieren. Dennoch musste eine Ballade erwartet werden, die tatsächlich mit "My Immortal" gebracht wird, und dann noch mit glatten Keyboardteppichen. Was aber wirklich nicht so schön ist, was sich viel größere deutsche Bands auch schon anhören mussten, ist die Aussprache der Lyrics. Ein in Deutschland aufgewachsener Sänger neigt einfach zu platten Betonungen, da beißt die Maus kein Mikrofonkabel ab. Ist auch nicht schlimm, dass der Nager das nicht schafft, denn Sänger Boris scheint dazu zu stehen, trägt zumindest keinen englischen Namen wie seine Mitstreiter Mike Beowulf, Steven Nicks, Mike Vynnes oder Ralf Taylor. Außerdem bringt er mit seiner roughen Stimme eine Menge Feeling mit ein. Hohes Tempo können sie auch, beschleunigen mit "Table's Turned" auf Uptempo. Die Musik auf diesem Album kann mit der starken Farbgebung des Covers nicht gänzlich mithalten, das wäre etwas im Ausdruck verrauchter Baratmosphäre passender gewesen.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer

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