Denkt man zunächst noch, dass Windhand eine weitere Retroband sind, die sich an der Psychedelic der Siebziger orientieren, hat man schnell ein klareres Bild vor Augen. Der Fünfer spielt Doom, der etwas angestonert bis stellenweise abgespaced klingt, der aber mit den Mitteln des Doom alleine schafft, Atmosphären zu erbauen. Der Fünfer aus Richmond wirft neun Berge von Songs mit stattlicher Spielzeit in die Waagschale, die den Hörer vor eine Aufgabe stellen, sie am Stück zu erklimmen. Die tiefen Klarvocals von Dorthia Cottrell werden so schnell gar nicht als female wahrgenommen, denn sie stehen weiter im Back und wollen ihre Weiblichkeit auch gar nicht offenbaren, wie sie sich auf den Bandfotos auch weiter zurückhält. Dorthia spielt noch die Akustikgitarre in zwei Songs, nämlich in den mit drei und vier Minuten deutlich kürzer ausgefallenen "Sparrow" und "Aition". Sonst messen die Songlängen über acht Minuten, zweimal sogar über vierzehn Minuten. Sie hat etwas zu sagen, die Band aus Virginia, die mit ihrem Kriechsound auf ihrem dritter Longplayer den Hörer über eine Stunde beschäftigt.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer

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