PRAYING MANTIS - LEGACY

Label: | FRONTIERS |
Jahr: | 2015 |
Running Time: | 57:07 |
Kategorie: |
Neuerscheinung |
Auch mit "Legacy" zementieren sich die Briten ein weiteres Denkmal, auf solidem Boden der New Wave Of British Heavy Metal und mit Scharen von Anhängern weltweit im Rücken. Warum das so ist, liest sich im Laufe dieses Reviews eigenständig heraus. Schon der Opener "Fight For Your Honour" wirft hochmelodisch und mit Arschtritt lange Schatten voraus. Mit untermalenden Keyboards, einem hohen Energielevel und unbedingten Melodien, man höre nur mal das treffsichere Lead von "Tokyo" oder den treibenden Beat "The Runner", hat Gitarrist und Gründer Tino Troy mit seinem Bruder, Ur-Member Chris am Bass, sich wieder einmal selbst übertroffen und Übermenschliches abgeliefert. Auch eine kraftvolle Ballade wie "Better Man", kann ebenso kraftvoll von Edelshouter John Cuijpers gesungen, im Albumkontext gar nicht abfallen. Für einen Groovestampfer mit Überflugchorus wie "Eyes Of A Child" würden namhaftere Größen viel Geld bezahlen. Demnach fällt auch keine der elf Lehrstunden für zeitlos gute Musik ab. Ein absolut passendes Coverartwork mit dem Teamtierchen, dem namensgebendem Betinsekt, rundet das Gesamtwerk ab. Seit ihrer größten Nummer, dem Debütalbum "Don't Tell No Lies" aus dem Jahr 1981, sorgten die Briten immer wieder für Ausrufezeichen und wurden von den Fans nie vergessen. Welche Band kann schon von sich behaupten, drei ex-Members von Iron Maiden (Dennis Stratton, Paul Di'Anno, Clive Burr) im Line-up gehabt zu haben? Praying Mantis standen 1980 mit den eisernen Jungfrauen auf dem legendären "Metal For Muthas"-Sampler und bestritten unter dem Banner auch reichlich Shows gemeinsam. Die Fangschrecken bringen eine Menge Power Rock und AOR-Attitüde der Achtziger (REO Speedwagon, Toto und Foreigner) mit in ihren melodischen Hardrock ein. Aber viel wichtiger ist, dass die leider bei vielen unbekannteren Praying Mantis einfach sie selber sind und sich mit einer Platte wie "Legacy" keinesfalls hinter großen Namen verstecken müssen, sondern das Genre tatsächlich mit anführen. Wer bringt schon zweiundvierzig Jahre nach seiner Gründung so ein starkes Album? Man darf ob dieser Londoner wieder einmal schwer begeistert sein.
Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer