GYZE - BLACK BRIDE


Label:CORONER
Jahr:2015
Running Time:60:16
Kategorie: Neuerscheinung
 

Flirrende Soli, Doublebass, Keyboards, uncleaner und Cleangesang, sauberste Produktion. Alles klar, das ist moderner Melodic Death Metal. Jetzt kommt dieses Trio auch noch aus Sapporo, also Japan. Das lässt befürchten, dass oben Aufgeführtes in höherer Potenz auf dem Hörer niedergeht. Solange das mit dem Hörer nicht selbst passiert, ist aber alles noch im Rahmen. Der Kitschfaktor, den man Bands aus Japan gerne anhängt, hält sich hier in Grenzen, obwohl man schon bewusst auf süße Melodien setzt, die der alten Schule zu klebrig sein dürften. Tiefe und voluminöse Gitarren sind vorhanden, Sologitarren haben sich häufig von der Klassik inspirieren lassen. Dass permanent Keyboards den Sound auffüllen, verwundert in dem Genre nicht. Dass Songanfänge mit Synthies oft nach Techno klingen, schon eher. Aber dass dies alles im Land der aufgehenden Sonne unter einen Hut kommt, ist wiederum nichts Ungewöhnliches für den, der noch die Band Babymetal im Ohr hat. Die Keyboards begleiten oft mehrstimmig, mit einem Teppich und Geklimper, wie der Gegner von Tasteninstrumenten sagen würde. Hellere Growls, Keifigkeiten und Cleanes, teils auch mehrfach übereinander, machen die Vocals zweier Sänger aus. Wohl herrscht eine hohe Sounddichte, aber die profitiert von einer sehr dynamischen Hochglanzproduktion. Metal im eigentlichen Sinne ist das nicht mehr. Das Teil läuft eine ganze Stunde und man gewinnt mehr und mehr den Eindruck, das die Scheibe immer überladener wird. Die CD mit diesen zwölf Massengräbern wird zusammen mit einem zwölfseitigen Farbbooklet in den Regalen stehen.

Note: 6 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer


zurück zur Übersicht