Nach dem Titel einer Scheibe der Böhsen Onkelz benannt, zollte man zunächst Tribut an das große Vorbild. Für viele gehen sie inzwischen als Onkelz-Nachfolger durch, was man auch mit ihrem sechsten Longplayer „Lebenslang“ nicht anzweifeln möchte. In Punkten der Musik und der Lyrics haben sie sich im Laufe der Zeit nicht vom Original entfernt, da passt das Urteil im Plattentitel völlig. Mit „Die Zeit heilt nicht alle Wunden“ wird’s es etwas gemächlicher, aber auch noch mehr die Onkelz. Texte wie „Nüchtern Bin Ich Schüchtern, Aber Voll Werde Ich Zum Proll“ oder „Ich Scheiße Auf Euch…“ sprechen gewohntermaßen die klare Sprache, welche man von den Hanseaten erwartet. Für die Kneipenterroristen wird man wieder schnell die passende Spartenbeschreibung finden. Ob Deutschrock, Hardrock oder gar Schweinerock, da mag für jeden etwas anderes zutreffen. Nur möge man dabei bedenken, dass man hier exakt auf den Punkt spielt und schon über eine sterile Hochglanzproduktion verfügt. Man spielt einfach und direkt auf die Zwölf wie eh und je, auch wieder mit mehr oder weniger platten Texten. Allerdings fehlt dem anvisierten Niveaulevel etwas die Attitüde, den Mief des Proberaums und den Dreck der Straße. Dennoch kommen die Mannen um Shouter Jörn Rüter noch authentisch rüber, dafür kennt man sie zu lange. Nach dem Bauplan ‚Eins-zwei-drei-auf-die-Mütze‘ funktionieren alle Songs, inklusive dem abschließenden Instrumental „14“ vor dem Outro. Fünfzehn Songs stehen regulär auf diesem Album. Die Bonustracks „Störtebeker“ und „Hausverbot Im Swingerclub“ runden im Anschluss die Angelegenheit ab, wobei Letztere nichts anderes als eine völlig umgetextete Coverversion von The Animals' „House Of The Rising Sun“ ist, haha. Freunde von Bands wie V8 Wixxxer, den deutschsprachigen V8 Wankers, kennen diese Band längst, schließlich gabs in der Vergangenheit einige gemeinsame Auftritte und auch eine Split-Single. Sonst gibt es keine Gründe Zweifel zu erheben, dass keine weiteren Hörerschaften Zeuge dieser Musik werden, gleichgültig ob die Nörgler ihren Freispruch kriegen.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer

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