KATATONIA - SANCTITUDE

Label: | KSCOPE |
Jahr: | 2015 |
Running Time: | 226:47 |
Kategorie: |
Liverecording |
Tja, obwohl die DVD mit Bonusteil das Extramaterial zu diesem fetten CD-Release stellt, dienten die Videorecordings zum Unplugged-Konzert als Reviewstoff. Als Buchformat serviert, samt ordentlichen Booklet mit vielen herrlichen Fotos, bekommt der Käufer eine fast achtzigminütige CD. Sie enthält den Auftritt in der Union Chapel, gediegen aufgemacht mit Kerzen und beruhigendem Ambiente, aus dem Jahr 2014. Dass sie in diesem kirchlichen Anwesen mit ihren siebzehn Tracks richtig zur Geltung kommen, versteht sich von alleine. Auch der Albumtitel ist Programm. Seit dem Jahr 2013 gehen Katatonia mit dem Album „Dethroned And Uncrowned“ moderatere Wege und bringen ihre dunkle und verzweifelte als auch den typischen Trauer-Metal ins balladeskere Akustik-Lager. So auch die Ausrichtung der letzten Tour und dieses Tondokuments. Kurz vorher drehte sich sogar das Rad der Besetzung. Drummer Daniel Liljekvist strich die Segel und wurde, wie hier in London durch JP Asplund ersetzt. Als zusätzlicher Klampfer ist Bruce Soord (The Pineapple Thief) am Start. Jonas Renkse, normalerweise „nur“ Sänger der Formation, greift hier tüchtig in die Lead-Gitarre und macht seine Sache sehr emotional und wirkungsstark. Komischerweise hat diese minimalistische Ausrichtung der Band und gerade im gesanglichen Bereich kräftige Parallelen zu den Ergüssen von Ray Wilson (ex-Genesis, Stiltskin). Ob mir da die Fans zustimmen werden, kann ich nicht sagen, aber auf jeden Fall werden die Fans hier würdevoll bedient. Der ganze Event wirkt stark berauschend. Es kann jedoch Momente geben und das passiert mir bei den stark ähnelnden akustischen Ausführungen des Herrn Wilson auch ständig, dass sich ein Hauch von Monotonie einschleust. Aber der ist nur kurzatmig. Der Bonus-Teil besteht aus den üblichen Interviews über die Arbeit zur Tour und dem baldigst erscheinenden neuen Album. Man darf gespannt sein.
Note: Keine Wertung
Autor: Steve Burdelak