No Return aus Frankreich sind schon alte Hasen im Geschäft. Von 1984 bis 1989 war man noch unter dem Namen Evil Power unterwegs. Nach der Umbenennung folgten ein Demo, eine EP und immerhin neun Alben. Ihr Debüt “Psychological Torment” von 1990 besitze ich seit 1993 auf Vinyl, weil es damals bei Saturn in Dortmund für 1 DM (!) auf dem Wühltisch lag. Produziert wurde es von Coroner-Schlagzeuger Marquis Marky. Waren sie damals noch relativ artverwandt mit Coroner, hat sich das doch deutlich gewandelt. Heute steht man mit beiden Beinen fest in der Gegenwart. Technisch gut gespielt, sauber und druckvoll produziert, liegt man musikalisch heute irgendwo zwischen Legion Of The Damned, Dew-Scented, den kanadischen Sacrifce und einigen modernen Melodic Death Metal-Bands. Vom Metalcore nehmen sie aber glücklicherweise Abstand. Die Musik ist riffbetont, die Leadgitarren trotz allem allgegenwärtig. Das Schlagzeug lässt entweder die Doublebass bollern oder die Snare rattern. Aber hier geht es fast immer ab. Verschnaufpausen gibt es eigentlich nicht. Trotz des hohen spielerischen Anspruchs ist die Mucke aber immer gradlinig und nachvollziehbar, auch wenn den Franzmännern die Spielfreude deutlich anzumerken ist. Für Old School Fetischisten ist “Fearless Walk To Rise” wohl nur bedingt zu empfehlen. Wer auch gerne mal etwas über den Tellerrand schaut und für wen die Zeit 1988 nicht stehengeblieben ist, kann aber gerne mal ein Ohr riskieren.

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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