CRASH STREET KIDS - TRANSATLANTIC SUICIDE


Label:HOT CITY RECORDING COMPANY
Jahr:2009
Running Time:47:11
Kategorie: Neuerscheinung
 

Da wird aber eine Band gepusht bis zum "Geht-Nicht-Mehr". Und das bei einer Glam-Combo, die sämtliche Wurzeln in der 70er-Jahren hat. Da schleichen sich David Bowie, T-Rex, Slade, Ramones, The New York Dolls und vor allem Cheap Trick ins Ohr. Starke Melodien mit bluesigem Charme und einer rockigen Strassenattitüde. Schade, dass mir die ersten beiden Werke der Truppe, folglich die ersten beiden Teile der Trilogie von "The Kid", durch die Lappen gegangen sind. Die beginnenden drei Beiträge "The Engeneers", "Do You Still Believe In Rock & Roll" sowie "Cigarettes & Starfuckers" sind so originell nicht, aber von solcher melodischen Aussagekraft und Party-Potenz, dass keinem ordentlichen Poser die Füße still stehen dürften. "I Disappear" hängt leicht durch und stellt den ersten misslungenen Filler, aber mit "Destroyer" und dem brachialem "The Zero" geht es gleich wieder ins niveauvollste Programm seit langem. Hiermit ist der erste Teil der Story zu Ende. Akt Zwei eröffnet mit dem siebtem Track "We Kill Tomorrows" und setzt gleich wieder mit Robin Zander-Vocals an. "Berlin" hebt sich von der Masse ab und wiegt eher im alten Queen/David Bowie-Klassiker-Gewand. Schon um einiges anspruchsvoller als der Rest und verspielt in der Struktur. 70er-Jahre-Rock in Bestform. Das härtere "Dressed In White", das in vier Kapitel kultmäßig unterteilt wurde, fast vierzehn Minuten lang ist und eher zu den alten Genesis mit Peter Gabriel am Mikro passt, kann mich nicht begeistern. Aber das balladeske "Saturn`s Child" ist schon wieder brauchbar und der letzte Beitrag "The Kid Is Dead?" ist das beste Futter für die versauten Ohren. Kommen wir zu der beiliegenden DVD. Nicht so gut, weil: die DVD ist zwar beidseitig abspielbar, aber mit demselben Programm. Der erste Teil ist ein "Making Of Supersonic Star Show" und beschreibt die Entstehungsgeschichte der Band in einer Mixtur aus Narration, Interviews und witzigem Backstage-Material. Allerdings ist die Synchronisation unter aller Sau. Abschließend eine handvoll Live-Tracks aus zwei verschiedenen Clubs, dem "Whiskey A Go-Go" und dem "Alice Cooper`stown". Dumpfer Sound, schlechte Bildqualität und irgendwo zwischen Kult und Schrott.

 

Note: 9.5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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