LEVITICUS - THE STRONGEST POWER


Label:EKTRO
Jahr:2013/1985
Running Time:40:29
Kategorie: Re-Release
 

Die Christen wollen einfach überall dabei sein, auch im Heavy Metal. Nietzsche würde sich die Haare raufen, hätte er davon erfahren, dass es überhaupt so etwas wie christlichen Heavy Metal gibt. Ist denn nichts mehr unheilig? Die Vorurteile gegen diese unsinnige Weltreligion, die keinen anderen Weg neben sich gelten lässt und in der man sich von jeglicher Sünde frei kaufen kann, beiseite. Leviticus und gerade ihr 1985 erstmals erschienenes Album "The Strongest Power" ist schon seit Jahrzehnten anerkannt. Eine Neuauflage kann also nicht schief gehen. Besonders New Wave of British Heavy Metal Fans werden erneut ein Leuchten in den Augen haben und sich darüber freuen, dass die drei Schweden wieder zurück ins Gedächtnis der Allgemeinheit getragen werden. Auf der Aufnahme ist wie immer die Stimme zu leise, wodurch die Titel nach einer Weile eintönig und gebügelt wirken und gar nicht richtig im Karton scheppern können. Alles in allem stört dieses Album nach wie vor niemanden, und erfreut eingefleischte Fans und die Wenigen, die Leviticus noch nicht kannten. Grundsätzlich ist Heavy Metal aber Revolution und Rebellion und sollte auf gar keinen Fall als Schablone für die Huldigung irgendeiner abstrusen Metaphysik benutzt werden. Er ist mehr als ein Muster, das für beliebige Zwecke benutzt werden kann. Heavy Metal ist ein Lebensstil in dem es nicht um richtig und falsch, Verurteilung, Schuld und Sühne geht, sondern darum wie man Leben und trotz Widrigkeiten glücklich werden kann. Es gibt keine Pauschalurteile. Das was hier richtig ist, kann in einer anderen Situation falsch sein. Dabei steht "richtig", "falsch", "Wahrheit" und "Lüge" sowieso in einer ganz anderen Diskussion, die hier wohl zu weit führt. Es geht um Selbstverantwortung. Es ist nicht alles schön, also steh für dich selbst ein, bekomm deinen Kram hin und hör auf darauf zu warten, dass jemand etwas für dich entscheidet. Verzerrte Gitarren und harten Gesang dazu zu benutzen um christliche "Wahrheiten" unter das Volk zu schmuggeln, führt Heavy Metal ad absurdum. Leichte Kost ohne Ecken und Kanten. 

Tracklist:


1. The Winner
2. Deborah And Barak
3. On The Rock
4. King Of Kings
5. Stay With Us
6. I Got Power
7. Look Around
8. I Love You
9. A New Day
10. Light For The World

Note: 3 von 10 Punkten
Autor: Dörte Hahn


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