Seit ich Death Metal kenne, kenne ich auch Cryptopsy. Die Kanadier gibt es gefühlt schon ewig. Seit 1992 sind sie nun schon aktiv und haben bislang acht Alben veröffentlicht. Mit den Jahren sind sie zunehmend technischer geworden. Dennoch bleiben die Strukturen zum Glück immer nachvollziehbar. Das neue Werk zeigt sie so, wie man sie kennt. Es gibt Brutal-/Technical Death Metal auf die Ohren, sehr brachial, sehr schnell, aber eben auch sehr exakt gespielt. Hier passiert unheimlich viel, und es ist beeindruckend, dass der Spielfluss durch die ganzen Breaks und Taktwechsel nicht verloren geht. Ein paar moderne, stampfende Breakdowns gibt es auch, die verhindern, dass man ihnen vorwerfen könnte, altbacken zu klingen. Das tun sie nämlich nicht. Cryptopsy rattern und blasten in einer Tour, dass einem das Hören und Sehen vergeht.

Die tiefen, wütenden Growls werden hin und wieder von ebenso wütenden heiseren Schreien unterstützt, die ein bisschen Variation reinbringen. An den hohen Keksdosen-Sound der Snare musste ich mich erst gewöhnen. Ich finde den Sound in diesem Fall aber gut. Oft werden bei Genre-Kollegen die Gitarren tief gestimmt und das Schlagzeug tot getriggert. Hier klingt aber alles angenehm transparent. Der dünne Sound hat auch etwas Undergroundiges, was der kompromisslosen Musik echt gut tut. Etwas mehr als eine halbe Stunde wird man hier durchgeschüttelt, sodass einem die Spielzeit deutlich länger vorkommt. Zu kurz für ein neues Album, auf das die Fans ganze elf Jahre warten mussten? Vielleicht... Aber wenigstens hat hier jeder einzelne Anschlag seinen Platz, und es kommt niemals Langeweile auf. Bockt! 

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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